Am Hauptgebäude der Bonner Universität ist ein studentischer Bautrupp emsig dabei, die heftigen Kriegsschäden zu beheben. So erlebt das ein Deutscher, der 1949 als amerikanischer Tourist die Stadt besucht, in der er sich einst als Student wohlgefühlt hatte. Seine studentische Fremdenführerin zeigt ihm mehr, zum Beispiel das aufstrebende industrielle Bonn mit seinen beiden Zigarettenfabriken und das Bundeshaus in der Gronau, wo sich gerade die Mitglieder der Bundesversammlung zur Wahl des ersten Bundespräsidenten einfinden.
Der Potsdam-Club Bonn e.V. hat ein Filmschätzchen aus den Jahren 1949 bis 1951 ausgegraben, das er am Dienstag, 17.9., um 18.30 Uhr im Akademischen Kunstmuseum Bonn, Am Hofgarten 21, vorführt: "Ohne Baedeker durch Bonn". Die Kommune unterstützte die Produktion dieses abendfüllenden Kultur-Spielfilms, weil sie sich mit Blick auf ihren neuen
Status als Bundeshauptstadt internationale Reputation erhoffte.
Mit Richard Hedrich-Winter, Archivar der Sparkasse KölnBonn, konnte ein ausgewiesener Kenner dieses Zeitdokuments für die Einführung gewonnen werden. Zusammen mit mehreren Bonner Institutionen wie der Sparkasse als Eigentümerin des Films und dem General-Anzeiger, dokumentierte er die Entstehungsgeschichte. Anlass war die erste Wiederaufführung im August 2003 auf dem Bonner Museumsplatz vor 1.400 Zuschauern. Ende 2007 erschienen die Ergebnisse mit beigelegter Film-DVD in dem gleichnamigen Buch von Winand Kerkhoff, das im Handel noch erhältlich ist.
Nähere Infos:
Kommentar schreiben