Spendenaufruf: Beinprothesen für Opfer von Landminen

Der Krieg in Syrien ist nach wie vor brutale Realität. Für uns, die wir hier im sicheren Europa leben sind die Grausamkeiten des Krieges weit weg – niemand ist wirklich persönlich betroffen. Anders bei den Flüchtlingsfamilien, die vor der Tyrannei, den Bomben und Menschenrechtsverletzungen geflohen sind und bei uns Zuflucht und Frieden suchen. Für viele von Ihnen ist der Krieg auch hier präsent und körperlich spürbar. Die Familien bangen täglich um ihre nahen Verwandten in Syrien.

 

Aktuell hat es Familie Hannan, die seit vier Jahren von Frau Doris Mohr in Röttgen betreut wird, schwer getroffen. Nazhat Hannans Bruder Abo Aziz Hannan, verheiratet und Vater von drei Mädchen sowie dessen bester Freund Gollin Hoso, ebenfalls verheiratet und Familienvater von fünf Kindern, wurden von einer Landmine des IS schwer verstümmelt. Die Männer verloren ihre Beine und sind seither an ihre Rollstühle gefesselt, die dank der Privatinitiative von Familie Mohr angeschafft und nach Afrin transportiert konnten.

 

Bei aller Freude darüber bleibt es für die beiden Familienväter unvorstellbar wie es –gefesselt an die Rollstühle- weitergehen soll. Die beiden Handwerker fragen sich wie sie für den Lebensunterhalt ihrer Familien sorgen sollen.

 

Frau Mohr möchte auch hier ein Zeichen der Solidarität setzen und bittet um Spenden für Beinprothesen für die beiden Männer. „Wir könnten ihnen damit ein Stück Mobilität zurückgegeben und neue Perspektiven eröffnen“, ist sich Doris Mohr gewiss. Schon die Ankunft der Rollstühle habe große Freude und Dankbarkeit ausgelöst und sei vom ganzen Dorf gefeiert worden. “Die Hilfe, die wir dort leisten, macht sich auch bei den Flüchtlingen hier bemerkbar. Sie können sich nicht vorstellen, wie sehr das schreckliche Schicksal der Familienangehörigen in Syrien den Flüchtlingen hier zusetzt und regelrechte emotionale Achterbahnfahrten auslöst, die die Integration zusätzlich erschweren.“

 

 

Die Rollstühle sind eine große Erleichterung für Abo Aziz Hannan (rechts) und seinen Freund Gollin Hoso (oben). Im Kampf um die Sicherung des Familieneinkommens wäre die Aussicht auf Beinprothesen ein wichtiger Schritt.


Hintergrund:

Nach der Bombardierung und Zerstörung von Afrin im Norden Syriens durch den IS, wollten die Männer mit ihren Familien in ihr Dorf und ihre Häuser zurückkehren, als sie von einer Landmine erfasst und schwer verletzt werden.

 

Die Verminung der eroberten Dörfer und Städte ist eine gängige Praxis des IS, um die Familien an der Heimkehr und den Wiederaufbau sowie die Entwicklung der Region zu hindern. Der Versuch mit Hilfe von türkischen Soldaten die Gegend von Landminen zu säubern, forderte viele Todesopfer und Scherverletzte unter den Rückkehrern. Männer, Frauen und Kinder starben oder blieben nach dem Verlust von Angehörigen allein zurück.

 

Besonders perfide: Neuerdings platziert der IS viele der sogenannten Anti-Personen-Minen in und  dicht um die Häuser. Beim Überschreiten der Türschwelle explodierte eine Mine und verstümmelte Abo Aziz Hannan (55 Jahre) sowie seinen Freund Gollin Hoso (53 Jahre). Ein unbedachter Schritt, der den beiden Familienvätern die Beine kostet und sie abrupt aus ihrem gewohnten Leben reißt. „Wir haben zwar unsere Beine verloren, konnten dafür aber unsere Familien retten“, nehmen die beiden ihr Schicksaal an.

 

Frau Mohr bittet herzlich: „Senden Sie eine Botschaft der Hoffnung und unterstützen Sie unser Spendenanliegen für Prothesen für Abo Azis Hannan und Gollin Hoso.“ Im Fall dieser Familien könne noch etwas getan werden, während eine andere Flüchtlingsfamilie, die ebenfalls hier von Frau betreut wird, nur noch um ihren Schwiegersohn trauern kann. Ebenso ergeht es Gollin Hoso, dessen Bruder ebenfalls ums Leben gekommen ist.

 

Spenden können auf folgendes Spendenkonto eingezahlt werden:

 

Katholische Kirchengemeinde St. Rochus

IBAN: DE32381602206101799024

BIC: GENODEDIHBO

Stichwort „Flüchtlinge (Doris Mohr)“

 

Ab einem Betrag von 200 € erhalten Sie automatisch eine Spendenquittung. Bei kleineren Beträgen ist die Einreichung des Einzahlungsbelegs zur Steuererklärung als Spendenbeleg ausreichend.

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