Kein Stoff ist edler und schmeichelt mehr als Seide – nicht nur die Damenwelt weiß das schon lange. Auch die Herren schätzen den Tragekomfort sowie den feinen Glanz der Seide. Dabei ist das leichte Material äußerst strapazierfähig. Naturseide hat allerdings ihren Preis.
Warum das so ist, hängt im Wesentlichen mit der Entstehung der Seide zusammen. „Hersteller" des seidenen Fadens sind die Raupen des Bombyx mori , eines unscheinbaren Falters, der sein kurzes Leben unmittelbar nach der Paarung bzw. der Eiablage verliert, erläutert Rolf Stiemerling. Der promovierte Biologe ist Experte rund um das Thema Seide. Bereits zum zweiten Mal hat er aus rund 150 Eiern Seidenraupen gezüchtet, ihren Entwicklungszyklus studiert und akribisch protokolliert. Wie genau die seidenen Fäden „gesponnen“ werden, wurde bereits ausführlich im Bericht „Ein Blick in die Kinderstube der Seidenraupe“ beschrieben.
Stiemerlings Interesse geht jedoch weit über das Tier hinaus. „Schon von klein an haben mich die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten von Seide fasziniert“, sagt er. „Da stößt man auf die verrücktesten Dinge.“ Nun hat der Biologe, das was er seit vielen Jahren zusammengetragen hat, online veröffentlicht. Sie werden staunen, was alles im sprichwörtlichen Sinn „am seidenen Faden hängt“. Nachzulesen ist dies und mehr unter: https://seidenraupe.org/
Wer mehr über die Geschichte und Verarbeitung von Seide erfahren möchte sollte einen Blick in das "Haus der Seidenkultur" in Krefeld tun -ein Industriedenkmal, das in der Luisenstr. 15 in Krefeld als Museumsbetrieb geführt wird.
Das Video zeigt die Seidenraupen bei der "Arbeit". Die gut genährten Raupen spinnen nach der letzten Häutung den wertvollen Kokon, aus dem später die Seide gewonnen wird. Je nach Raupen- bzw. Falterart sind die Kokons gelb, weiß oder grün gefärbt.
Kommentar schreiben