Der Bauzaun ist aufgestellt, der Bagger angerollt: Seit rund einem Monat laufen am Haus der Natur an der Waldau die Erd-, Maurer- und Betonarbeiten. Auch inhaltlich sind die Vorbereitungen in vollem Gange: Die beiden neuen Leiterinnen, Heike Hückesfeld und Frauke Ganswind, haben im März ihre Arbeit aufgenommen und bereiten zusammen mit zahlreichen regionalen Partnern die zukünftige Positionierung des Hauses vor.
Das Haus der Natur soll zu einer regionalen Umweltbildungseinrichtung ausgebaut werden und allen Aktiven im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung als Plattform dienen. "Unser Ziel ist es, ein Netzwerk zu schaffen, um langfristig auch in den einzelnen Stadtteilen Umweltbildung anbieten zu können. Insbesondere sozial benachteiligte Menschen wollen wir so erreichen", erklärt Frauke Ganswind.
Der Schwerpunkt der umweltpädagogischen Arbeit soll in Zukunft stärker auf längerfristigen
Projekten liegen. "Komplexe Umweltprozesse sind besser zu verstehen, wenn man sich länger mit einem Thema beschäftigt. Wir setzen auf qualitativ hochwertige Umweltbildung, welche die Sinne schärft und noch dazu Spaß macht", so Heike Hückesfeld. Darüber hinaus wird es auch weiterhin Führungen und Workshops im Haus der Natur geben.
Die verschiedenen Angebote an der Waldau sollen künftig noch stärker miteinander verknüpft werden. Die Dauerausstellung unter dem Thema "Großstadtwald" wird als Ausgangspunkt für das Outdoor-Programm im Wald, im Bauerngarten, auf der Streuobstwiese und dem Weg der Artenvielfalt dienen.
Stand der Bauarbeiten
Die Bauarbeiten für den Umbau des Hauses der Natur kommen derweil voran. Aktuell wird ein Treppenschacht gebaut, über den künftig der Kellerbereich des Gebäudes von außen erreichbar sein wird. Dafür werden Wände und Decken der ehemaligen Kegelbahn freigelegt. Im Inneren wurde die Erdgeschossdecke durchbrochen, damit der künftige Aufzug genug Platz hat.
Nach Entkernung des alten Gebäudes sind Mängel an Statik, Entwässerung und Fassade deutlich geworden, die vorher nicht zu erkennen waren. Gemeinsam mit dem Eigentümer konnte inzwischen geklärt werden, welche Mängel von wem beseitigt werden müssen: So übernimmt der Besitzer die Instandsetzung der Regen- und Schmutzwasserleitungen und die Stadt als Pächterin die Restauration der Fassade. Die Kosten für die statische Ertüchtigung trägt der Eigentümer im Kellergeschoss zu 100 Prozent und im Erdgeschoss zu 50 Prozent. Nach derzeitigem Stand geht die Verwaltung von Mehrkosten von 133.000 Euro aus.
Die Klärung zwischen Eigentümer und Stadt hat einige Zeit in Anspruch genommen. Die dadurch entstandene Verzögerung im Bau wird sich aber voraussichtlich auf wenige Monate beschränken. Da die Förderfrist 2018 endet, werden verschiedene Mittel zu Beschleunigung des Bauprozesses ergriffen. Nach derzeitigem Stand werden die Bauarbeiten im Frühjahr 2019 abgeschlossen.
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