Leistungstest der freiwilligen Feuerwehr für mehr Routine, Spaß und Teamgeist

Rund um das Röttgener Feuerwehrhaus in der Witterschlicker Allee wetteiferten am Samstag Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Bonn miteinander. Neun Bonner Löscheinheiten (Kessenich, Buschdorf I, Lannesdorf, Buschdorf II, Rheindorf, Mitte, Endenich, Holzlar, Röttgen) stellten sich hier im Rahmen des landesweit einheitlichen Wettbewerbs des Verbandes der Feuerwehr in NRW den feuerwehrtechnischen Aufgaben. Übungen zur Brandbekämpfung, technische Hilfeleistung und Erste Hilfe sowie ein Fragebogen zu feuerwehrtechnischen Themen standen auf dem Programm. Auf einer abgesteckten Laufstrecke wurden zudem Schnelligkeit und Durchhaltevermögen der Feuerwehrleute getestet.

 

Es ist ein anstrengender Tag für die Aktiven: Im Laufschritt rollen sie bei der Simulation eines Löschangriffs schwere C-Rohr-Schläuche auf der Dorfwiese an der Witterschlicker Allee aus und kuppelen alles mit geübten Handgriffen aneinander, drehen an Wasserhähnen, betätigen Ventile und Pumpen. Die Schiedsrichter –gebildet aus den Einheitsführern- stoppen die Zeit, die die einzelnen Gruppen bis zum Befehl „Wasser marsch“ brauchten. Dennoch ist die benötigte Zeitspanne nicht das einzige Bewertungskriterium. So achten die Schiedsrichter auch auf die korrekte Kommandosprache und notieren Fehler, die sich bei der Durchführung der Übungen eingeschlichen haben.

 

Ein wachsames Auge hat auch Frank Linnarz, Ausbildungsleiter der Feuerwehr Bonn auf die zum Leistungstest angetretenen Gruppen der freiwilligen Feuerwehr. „Sinn des Leistungstestes ist es, den Ausbildungsstand der Feuerwehrleute zu erfassen und zu verbessern. Jedes zusätzliche Üben der Basics bringt Routine in den Einsatzablauf. Im Ernstfall muss jeder seine Aufgaben genau kennen und die notwendigen Handgriffe verinnerlicht haben. Deshalb weisen die Schiedsrichter hier auch sofort auf Dinge hin, die optimierbar sind, um auch kleinste Fehler auszumerzen.“ An diesem Tag ist Linnarz aber sehr zufrieden mit dem, was er sieht.

 

Konzentriert und ambitioniert gehen die Feuerwehrleute auch die weiteren Herausforderungen an. Welcher Einheit gelingt es am schnellsten zwei Seile zum Sichern und Hochziehen von Geräten miteinander zu verknoten? Gefordert werden unterschiedliche Knoten wie der Mastwurf, Schotenstich und Zimmermannsstich. Die korrekte Ansprache verletzter Personen und Erste Hilfe-Leistungen werden ebenfalls genau unter die Lupe genommen. Auf der Laufstrecke vor der Wache wird die Fitness der Feuerwehrmänner und –frauen getestet. In ihren dicken, klobigen Feuerwehrstiefeln sprinten die Teams fünfmal um die Wette. Neben den zahlreichen praktischen Aufgaben, müssen die Aktiven zusätzlich zeigen was sie theoretisch „auf dem Kasten haben“. Mit einem Fragebogen wurden Kenntnisse zu feuerwehrtechnischen Themen sowie geltenden Gesetzten und Verordnungen (BHKG) geprüft.

 

„Sofern das Pilotprojekt von Feuerwehr und Teilnehmern positiv bewertet wird, soll der Leistungstest zukünftig einmal jährlich stattfinden“, sagt Frank Linnarz. Ralf Broch, Einsatzleiter der Röttgener Löscheinheit ergänzt: „Der Leistungstest fördert nicht nur den Spaß am Üben, er stärkt darüber hinaus den Teamgeist unter den Kameraden, sowie zwischen den einzelnen Löscheinheiten. Im realen Einsatz arbeiten die Einheiten häufig auch gemeinsam, da ist es gut, wenn man sich kennt.“

 

Nach der Siegerehrung hatten alle Beteiligten bei Getränken, Salaten und diversem Grillgut ausgiebig Gelegenheit sich ganz in Ruhe besser kennenzulernen.

 

Den ersten Platz machte die Löscheinheit Holzlar. Das Team durfte somit den großen Siegerpokal, der gleichzeitig ein Wanderpokal ist und von der Stiftung der Feuerwehr Bonn gestiftet wurde, mit nach Hause nehmen. Die Löscheinheit Buschdorf II sicherte sich den zweiten Platz. Dritter wurde die altersmäßig recht junge Löscheinheit Kessenich, die sich fast ausschließlich aus ehemaligen Jungfeuerwehrleuten zusammensetzte.

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