Auszeichnung für die Buchhandlung Goethe & Hafis

Mit seinem literarischen Sortiment will Jalal Rostami Gooran auch zur Völkerverständigung zwischen Ost und West beitragen
Mit seinem literarischen Sortiment will Jalal Rostami Gooran auch zur Völkerverständigung zwischen Ost und West beitragen

Röttgener Buchhandlung für Deutschen Buchhandlungspreis 2017 nominiert

 

Aus 502 Bewerbern schaffte es die Buchhandlung Goethe & Hafis unter die ersten 117 nominierten Buchhandlungen für den Deutschen Buchhandlungspreis 2017. Damit ist der inhabergeführten Buchhandlung von Jalal Rostami Gooran ein mit dem Gütesiegel verbundenes Preisgeld von 7000 Euro sicher. Ob daraus vielleicht noch mehr wird, erfährt er bei der offiziellen Preisverleihung am 31. August in Hannover. Denn die Gütesiegel sind in drei Preiskategorien mit einer Prämie von 7000, 15 000 und 25 000 Euro verbunden. Mit der Auszeichnung würdigt Kulturstaatsministerin Monika Grütters unabhängige Buchhändlerinnen und Buchhändler, die sich um das Kulturgut Buch –auch abseits der großen Metropolen- verdient gemacht haben. Das literarische Sortiment kleinerer und unabhängiger Verlage, innovative Geschäftsmodelle, kulturelle Veranstaltungsprogramme oder die Lese- und Literaturförderung für Kinder und Jugendliche waren einige der Kriterien, die von der siebenköpfigen Jury, aus Journalisten, Verlagsvertreten, Schriftstellern und Vertretern aus der Filmbranche bewertet wurden.

 

Jalal Rostami Gooran freut sich über die Anerkennung, die gleichzeitig Bestätigung seines Konzepts ist. Sein Geschäftsmodell fußt neben der Buchhandlung in Röttgen, die er vor drei Jahren eröffnete auf einer weiteren, die er seit 20 Jahren am Brüser Berg betreibt sowie dem Verlagshaus Goethe & Hafis. Konzeptioneller Leitgedanke sei es „den Dialog zwischen Orient und Okzident zu fördern, um zum Verständnis zwischen den Kulturen beizutragen“. So gibt es in seinen Buchhandlungen eigens eine Orientecke mit Werken von Autoren aus dem Iran, Irak, Afghanistan, Syrien und anderen arabischen Staaten. „Einige der Bücher hier sind in Deutschland schon nicht mehr lieferbar“, erzählt Rostami Gooran. In den Regalen finden sich zahlreiche Bücher von Autoren, deren Werke in ihren Heimatländern unter Zensur stehen. „Als Verleger fördere ich diese Schriftsteller inbesondere, um ihnen eine Stimme zu geben“, erläutert er sein stringentes Konzept. Hinzu kommen viele deutschsprachige Schriftsteller, die mit ihren Werken ebenfalls zur Völkerverständigung beitragen.

 

Immer wieder organisiert der Buchhändler öffentliche Lesungen und in enger Kooperation mit dem Literaturhaus Bonn, der Universität Bonn, der Deutsch-Iranischen Gesellschaft, den Schulen, Kindergärten und Kirchengemeinden sowie dem Nachbarschaftszentrum Brüser Berg. Dabei ist der Verleger und Bibliothekar, der gemeinsam mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aktiv für das Kulturgut Buch wirbt, immer am Puls der Zeit: „Das gesamte literarische Sortiment orientiert sich stark am aktuellen Zeitgeschehen – politische Themen, Sachbücher aller Art sowie die verschiedenen Genres von Romanen über Lyrik bis hin zu den

unterschiedlichsten Ratgebern und Kunstbänden“, so Rostami Gooran.

 

2010 richtete er das „Forum Philosophie – Philosophie für Jedermann“ ein, das fünf Jahre lang unter Leitung von Professor Klaus Brinkmann stattfand.

 

Für die Zukunft hat er schon neue Projekte im Kopf, die er jetzt jedoch noch nicht verraten möchte. „Außerdem denke ich über die Erweiterung des Verlages nach.“ Da kommt die Auszeichnung mit dem Preisgeld für seine Buchhandlung Goethe & Hafis gerade recht.

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