Nachdem am Wochenende die parteilichen Großveranstaltungen von CDU und SPD den Landtagswahlkampf endgültig eingeläutet haben, stellten sich am Montag, 3. April, auch die Landtagskandidaten des Bonner Südens den Oberstufenschülerinnen und -schülern des Carl-von-Ossietzky Gymnasiums im Rahmen einer Podiums-diskussion vor. Zu Gast waren die Kandidaten Kunze (SPD), Katzidis (CDU), Beu (Bündnis 90/Die Grünen), Stamp (FDP) und Aggelidis (Die Linke).
Die beiden angehenden Abiturienten Paula Onusseit und Ben Hünnscheid führten souverän durch die Veranstaltung und gaben den fünf Kandidaten nach einer kurzen Vorstellungsrunde zunächst eine Reihe von Satzanfängen vor, die die Politiker beenden sollten. Es stellte sich heraus, dass ein Großteil der anwesenden Politiker nach ihrer Schulzeit eine längere Reise unternommen hatten, häufig per Interrail.
Besorgt äußerten sich alle Kandidaten über die Erfolge nationalistischer Parteien wie der AfD in Deutschland und erklärten deren Aufstieg unter anderem damit, dass viele Menschen mit den Umbrüchen und Herausforderungen unserer heutigen Zeit überfordert seien und es der AfD noch zu oft gelänge, Ängste in der Bevölkerung zu schüren.
In den zwei größeren Blöcken über die NRW-Landespolitik hatten sich die anwesenden Schülerinnen und Schüler im Vorfeld mehrheitlich Fragen zur Bildungspolitik und zur inneren Sicherheit gewünscht. Durchaus kontrovers wurden dann auch Themen der Schulpolitik wie G8/G9 oder auch die Inklusion diskutiert. Klar wurde in der Debatte, dass es Geld braucht, um z.B. für die Inklusion dringend benötigtes Personal einzustellen und um den Zustand bzw. die Ausrüstung der Schulen grundsätzlich zu verbessern. Wo das Geld genau herkommen soll, blieb allerdings offen.
Beim Thema innere Sicherheit waren sich die Politiker zwar überwiegend einig, dass sich die Polizei auf ihre Kernaufgaben konzentrieren solle, anstatt z.B. Blitzermarathons durchzuführen, aber es wurden auch Vorschläge wie die Ausweitung der öffentlichen Videoüberwachung diskutiert, um in der Bevölkerung ein größeres Gefühl der Sicherheit herzustellen.
In einer letzten Runde ging es dann unter anderem noch um die Frage, ob Cannabis legalisiert werden solle. Hier sprachen sich bis auf den CDU-Kandidaten, der die Suchtproblematik in den Vordergrund stellte, alle für eine Legalisierung aus, verbunden allerdings mit einer Reihe an Warnungen und Einschränkungen.
Abschließend forderten alle Politiker die Schülerinnen und Schüler auf, sich politisch zu engagieren und an allen Wahlen teilzunehmen, an denen sie bereits teilnehmen können.
Text: Lars Großmann
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