„Manege frei für die Kinder der Schloss- bachschule“ hieß es zum krönenden Abschluss der Projektwoche und der Festivitäten zum 150-jährigen Bestehen der katholischen Grundschule in Röttgen. In vier restlos ausverkauften Vorstellungen verzauberten die jungen Artisten mit einem rundum gelungenen und abwechslungs-reichen Programm ihr Publikum. Am Ende der gut einstündigen Show gab es für die Besucher kein Halten mehr auf ihren roten Klappstühlen: Mit tosendem Applaus gratulierten Eltern, Großeltern, Geschwister und alle anderen den rund 300 Grundschülern zu ihren durchweg großartigen Vorstellungen als Clowns, Artisten, Fakiren und Feuerschluckern im Zirkuszelt des Leverkusener Zapp Zarap Zirkus.
Schon mit dem Eintritt in das Zirkuszelt zog eine Atmosphäre von Magie und Traum, die Besucher unwillkürlich in den Bann. Dass dieses Gefühl bis zum letzten Vorhang anhielt, dafür sorgten die Schüler der ersten bis vierten Klassen. Da balancierten Mädchen und Jungen mit bunten Sonnenschirmen oder vollbeladenen Tabletts in der Hand über ein dünnes Drahtseil, andere zeigten eindrucksvoll wie man sich auf Riesenbällen balancierend fortbewegt, wieder andere jonglierten mit Bällen oder Tellern. Fakire trotzten barfuß einem großen Glasscherbenhaufen und räkelten sich auf einem spitzen Nagelbett, während Feuerspucker sich mutig den Flammen der Fackeln stellten. Zahlreiche Akrobaten beeindruckten mit unterschiedlichen Darbietungen und enormer Körperbeherrschung am Trapez und bei der Leiterakrobatik. Zwischendurch lockerten die Einlagen der Clowns in ihren bunten Kostümen das Programm auf, und brachten die Zuschauer mit ihren Dummheiten zum Lachen. Das alles wirkte so federleicht und unangestrengt, dass man kaum glauben mochte, dass den Kindern gerade mal eine Woche Zeit für die Programmzusammenstellung inklusive der Proben blieb.
Es war eine intensive Projektwoche, wie es sie zuvor noch nie gegeben hat. Nicht nur die vielen Trainingseinheiten, bei denen die Akteure auch auf die Mithilfe zahlreicher Eltern angewiesen waren, sondern auch die Übernachtungen im Zirkuszelt schweißten sie zusammen. „Jede Nacht haben ein oder zwei Klassen das Zirkuszelt bewacht und dazu gemeinsam mit ihren Lehrern im Zelt übernachtet“, erzählt Frau Beser, Lehrerin an der Schlossbachschule, „ Auch das war für uns alle ein tolles Erlebnis.“
Nichts war vorgegeben, aber alles war möglich
Die Lehrer erhielten vom Zirkus Zapp Zarap nur eine halbtägige Einweisung, in der ihnen einige Tipps für eine gute Show an die Hand gegeben worden waren. Das endgültige Programm erarbeiteten sie dann gemeinsam mit den Schülern. Selbst das Zirkuszelt wurde lediglich angeliefert. So geriet das Zirkusprojekt auch für die Eltern zu einem harten Stück Arbeit, bei der sie nicht nur für die Beköstigung der Besucher zuständig waren, sondern auch ihre Muskeln spielen lassen mussten. „Es war einfach unglaublich“, schildert eine begeisterte Mutter: „Zu Beginn der Projektwoche rückten tatsächlich 40 Eltern an, und so konnten wir das Zirkuszelt innerhalb von nur vier Stunden in Eigenregie aufbauen. Auch für uns war das ein besonderes Erlebnis, das uns zudem viel Spaß gemacht hat.“
Spaß hat es vor allem auch den Kindern gemacht. „Das war mit Abstand die schönste Projektwoche, die ich je mitgemacht habe“, strahlt Sarah (10 J.) und ihre Freundinnen ergänzen: „Ja, zu Anfang durften wir alles einmal ausprobieren, erst danach mussten wir uns für eine Sache entscheiden. Und auch die Übernachtung im Zelt war toll. Es hat einfach alles riesigen Spaß gemacht.“ Wohin auch immer man den Blick nach der Vorstellung wandte: überall hochzufriedene Gesichter. Auch Schulleiterin Jutta Schmitt-Kipper strahlte: „Durch die Herausforderungen in dieser Woche und spätestens mit dem Applaus des Publikums haben die Kinder eine Wertschätzung und eine Stärkung ihres Selbstwertgefühles erfahren, die sich in der Schule in dieser Form sonst gar nicht vermitteln ließe.“ Die lange Vorlaufzeit, die Finanzierung des zugegebenermaßen kostspieligen Zirkusprojektes und auch die sonstigen Anstrengungen des Fördervereins, der Eltern und Lehrer, die zur Realisierung nötig waren, hätten sich hundertprozentig gelohnt, ist Schmitt-Kipper überzeugt. „Ganz besonders dankbar bin ich den Eltern, ohne deren großartige Unterstützung das Zirkusprojekt sicher nicht zustande gekommen wäre.“
Nach einer aufregenden Woche kehrt nun wieder Ruhe in die Schule ein und mit den Schülern freuen sich auch die Eltern, die das Zirkuszelt zu guter Letzt auch wieder abbauen mussten, auf die wohlverdienten Sommerferien.
Fotos hier.
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