Ab ins grüne Abenteuerland!                                          Neues Außengelände der evangelischen Kita offiziell eingeweiht

Endlich ist es soweit! Nach einem Gottesdienst und einigen Willkommens-liedern zum Sommerfest des evangelischen Kindergartens in Röttgen, dürfen Luis (6 J.) und Lean (6 J.) das Band zerschneiden und geben das umgestaltete Außengelände ihrer Kita offiziell frei. Stracks erobert eine Rasselbande zwei- bis sechsjähriger das Terrain mit großem Jubelgeschrei.

 

Nach rund siebenmonatiger Bauzeit gibt es hier viele neue Attraktionen zu entdecken: Das marode Kletterhaus ist einem Tunnel gewichen, der durch einen, mit Rosmarin bepflanzten Erdhügel führt. Der „kleine Bruder des Gotthard-Tunnels“ ist sowohl für den Bobbycar-Verkehr als auch für Fußgänger freigegeben. Und, obwohl das Verkehrsaufkommen im Kindergarten überschaubar ist, konnten auch hier bereits erste Staus beobachtet werden, die sich aber zum Glück schnell wieder auflösten. Oberirdisch kann der höchste Berg des Kindergartens über zwei Holzaufstiege erklommen werden; abwärts geht es dann auf dem Hosenboden über eine breite Rutsche, die selbst Raum für kollektive Rutschpartien zu zweit oder dritt bietet. Neu sind auch eine Steinhöhle, die den Kindern als Versteck oder einfach als Rückzugsort dienen kann, eine Vogelnestschaukel, ein halbrundes Sitzatrium im Grünen sowie eine weitere Sitzecke mit großen Steinquadern, die sich ebenfalls harmonisch in den naturnahen Garten eingliedert. Ein wenig Zeit noch brauchen die neu angepflanzten Weidenruten entlang des Weges, der in den „kleinen Gotthard“ führt, bis auch sie sich zu einem urigen Tunnel verdichten.

 

So wurde aus dem ohnehin sehr naturnahen Garten eine grüne Spiel und Abenteuerlandschaft, in der nur noch die Sicht auf die graue Betonrückwand eines angrenzenden SWB-Transformatorenhäuschens die Idylle stört. Abhilfe ist jedoch schon in Aussicht. „Auf Facebook habe ich Bonner Kunststudenten zu einem Wettbewerb aufgerufen“, erklärt die erste Vorsitzende des Fördervereins Patrizia Stern ihr ungewöhnliches Vorhaben, „die Aufgabe bestand darin ein Wandbild zu entwerfen, dass perfekt in die Gartenlandschaft des Kindergartens passt.“ Der Sieger aus den letzten Endes fünf in Frage kommenden Entwürfen steht bereits fest. „Jetzt warten wir nur noch auf besseres Wetter, damit die Studenten zu Pinsel und Farbe greifen und die Betonwand in einen Wald mit heimischen Tierarten und spielenden Kindern verwandeln können.“

 

Möglich wurde die aufwendige Umgestaltung des Außengeländes durch zahlreiche größere und kleinere Spenden. Daniel Klein von der VR-Bank Lengsdorf überreichte der Leiterin des Kindergartens, Ursula Langer einen Scheck von 1000 Euro. Die Vogelnestschaukel (3500 Euro) wurde von der Sparkasse Köln Bonn gestiftet. Die restliche Finanzierung übernahmen der Förderverein und die evangelische Kirchengemeinde. Die Veranstaltung einer Tombola, deren Preise von vielen ortsansässigen Unternehmen gestiftet wurden oder die Versteigerung von Gemälden, die die pädagogischen Fachkräfte mit den Kindern gestalteten,

waren nur einige Aktionen, die sich der Förderverein zur Mitfinanzierung einfallen ließ. „Wir sind froh, dass es den Förderverein gibt“, sagt Jürgen Fielitz, der als Presbyter für die Gemeindefinanzen zuständig ist. „Nach dem Kinderbildungsgesetz (KiBiz) muss die Gemeinde 12 % der Gesamtkosten tragen, tatsächlich aber wenden wir 18 bis 20 % für den Kindergarten auf. Unsere Kinder liegen der Gemeinde sehr am Herzen, daher leisten wir hier auch gern mehr. Dennoch danken auch wir für die große Spendenbereitschaft aus der Bevölkerung. Jede Spende, ob groß oder klein kann nicht hoch genug angerechnet werden.“ Mehr noch: Um die Kosten für die Umgestaltung möglichst gering zu halten haben auch die Eltern die Ärmel hochgekrempelt und mit angepackt. Sie bauten das alte Klettergerüst ab, übernahmen den Ab- und Wiederaufbau der Rutsche, kümmerten sich um die Neuanpflanzungen und tauschten den alten Sand in der Sandgrube gegen neuen aus. Als kleines Dankeschön für so viele Mühen überreichten die Kinder ihren Eltern beim Sommerfest noch schnell eine Rose, bevor sie ihrem neuen Garten dann endgültig in Besitz nehmen konnten.

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