Mit 150 Jahren so lebendig wie eh und je

150 Jahre und kein bisschen leise! Dass die Schlossbachschule auch nach 150 Jahren voller Leben steckt demonstrierten Lehrer und Schüler vor zahlreichen geladenen Gästen mit einem bunten Rahmenprogramm zum Auftakt der Festwoche „150 Jahre Schule in Röttgen“.

Unter dem Motto „Schule im Wandel der Zeit“ lud Schulleiterin Jutta Schmitt-Kipper dazu ein, in die Vergangenheit ein- und in der Gegenwart wieder aufzutauchen.

 

Und tatsächlich waren die Aufführungen der knapp 300 Schlossbach-Schüler eine unterhaltsame Reise durch die Jahrzehnte. So wurde die Bühne kurzzeitig zum Catwalk, auf dem die Kinder Modetrends von anno dazumal bis heute präsentierten. Knickerbocker mit Kniestrümpfen, schlichte Westen mit unifarbenem oder kariertem Hemd, lange rüschenbesetzte Kleider, der Flower Power-Look der 70er Jahre sowie die lässigen Outfits heutiger Schulkinder waren ebenso sichtbares Zeichen für den Wandel der Zeit wie die von den zweiten Klassen aufgeführten alten und neuen Tänze von Ringelrein bis Break Dance mit

vielen akrobatischen Einlagen.

 

Mit Verstand und Herz auf das Leben vorbereiten

Aber auch die Entwicklung der Lehrinhalte und –methoden von der anfänglich religiösen Unterweisung hin zu einer modernen Schule mit einem Schülerparlament sind wichtige Errungenschaften. „Hier kann man richtig schlau werden“, so formulierte es Bürgermeisterin Gabriele Klingmüller in ihrer Rede. Beweis dafür sei das Gütesiegel „individuelle Förderung“, das die Schule 2007 erhielt sowie die Tatsache, dass die Schule seit 2010 Teil des Fibronacci Projektes ist, einem internationalen EU-Projekt mit dem Ziel individuelles und forschendes Lernen im Bereich der Mathematik und der Naturwissenschaften zu fördern. „Mehr noch ist die Schule durch ein Klima von Respekt, Achtung und gegenseitiger Wertschätzung geprägt“, betonte Klingmüller, „ und ist damit auch repräsentativ für die Stadt Bonn, denn Toleranz, Weltoffenheit und Respekt sind ein großes Anliegen unserer Stadt.“

 

Dass das Motto „Freundlich – fröhlich- fair“ nicht nur im Schullied besungen, sondern auch gelebt wird, darauf legt Schulleiterin Schmitt-Kipper mit ihrem 15-köpfigen Lehrerkollegium großen Wert. Und auch die Schüler finden, dass die Schlossbachschule eine coole Schule ist. So zumindest verrieten sie es in den Versen zu ihrem kunstvoll gemalten Akrostichon, das sie sich zum Thema: „Jubiläum Schlossbachschule“ ausgedacht hatten. L wie Langeweile komme so gut wie nie auf und auch sportlich sei man gut vertreten. Beim zweiten „c“ in Schlossbachschule hieß es allerdings: „Computer funktionieren nie“. Ein kleiner Kritikpunkt, den der Förderverein vielleicht mit dem Verkaufserlös aus dem Jubiläums-Magazin und den Jubiläumskappen beheben kann.

 

Aber nicht nur die heutigen Kinder gehen offensichtlich gern zur Schlossbachschule. Einen furiosen Auftritt legte Christian Padberg hin. Einst selbst Schüler der Schlossbachschule und Vater dreier Kinder, die ebenfalls die Schlossbachschule durchlaufen haben, verarbeitete er in einem flotten Song u. a. seine eigene Grundschulzeit mit viel Witz. Dabei besang er neben dem Mamataxi u.a. auch die hübschen Lehrerinnen derentwillen früher wie heute der Schulbesuch durchaus lohnenswert sein kann.

 

Gratulanten aus Gemeinde und Schulamt

Dechant Alfons Adelkamp sowie Pfarrer Jörg Zimmermann traten ihre Begrüßungsrede in ökumenischer Gesinnung gemeinsam an. Schönes Symbol für die gut funktionierende Ökumene - auch an der katholischen Grundschule- sei deren mittiger Standort zwischen katholischer und evangelischer Kirche, so Pfarrer Zimmermann, und weiter: „Bemerkens- und dankenswert, ist insbesondere die Selbstverständlichkeit, mit der Flüchtlingskinder in der Schule integriert und gefördert werden. In diesem gemeinsamen Geiste wollen wir auch die nächsten 150 Jahre angehen“, so sein Wunsch für die Zukunft.

 

Der meist umjubelte Ehrengast und Redner aber war Schulamtsdirektor Andreas Paul. Mit seiner Forderung nach einem hausaufgabenfreien Nachmittag, den die Kinder sich mit ihren tollen Aufführungen redlich verdient hätten, eroberte er die Herzen der Schüler im Nu.

 

Auch die OGS ist mit der Schule von heute eng verknüpft

Bunt wurde es nochmal bei der Vorstellung der OGS, die seit 2007 zu einem festen Bestandteil der Schlossbachschule geworden ist. Auf großen Schildern präsentierten die Kinder die Farben ihrer insgesamt acht Gruppen sowie die Anzahl der Kinder in den jeweiligen Gruppen. Summa summarum werden hier 205 Jungen und Mädchen in Kurz- und Langzeit betreut. OGS- Leiterin Katja Weich brachte noch eine erfreuliche Nachricht mit: „Zu den derzeit acht Gruppen hat die Stadt heute die Einrichtung einer weiteren Gruppe zugesagt“, verriet sie. Welche Farbe diese Gruppe erhalten werde, müsse man sich noch überlegen.

 

Ein Blick nach vorn

Insgesamt war der gelungene Festakt verbunden mit großem Dank an alle, die die Entwicklung von der einfachen Volkschule Röttgen bis hin zur heutigen Form der Schlossbachschule maßgeblich mitgeprägt und durch ihren beruflichen und ehrenamtlichen Einsatz erst möglich gemacht haben. Die Chancen, dass die Schlossbachschule (hoffentlich) weitere 150 Jahre vor Ort sein wird, stehen übrigens gut. Im Juni soll die Sanierung des G-Traktes beginnen und in den Sommerferien der Brandschutz verbessert werden. Weitere Sanierungen und Erweiterungen sind in der Planung, bestätigt Schmitt-Kipper.

 

Jetzt aber freuen sich die Kinder erst einmal auf die Projektwoche, die im Jubiläumsjahr eine ganz besondere ist. Auf der Wiese vor dem Sportplatz wird ein Zirkuszelt errichtet. Die Kinder selbst werden zu Akteuren und schlüpfen in die Rolle der Clowns, Artisten oder Magier. Am Tag der offenen Tür (Sa. 18.6.), der gleichzeitig Highlight und Abschluss der Jubiläumsfeierlichkeiten ist, sind alle Röttgener und Ückesdorfer eingeladen, sich das Resultat anzuschauen, wenn es heißt: „Manege frei!“ Vier Vorstellungen wird es über den Tag verteilt geben. Die erste Vorstellung beginnt um 9 Uhr und wird im Abstand von zwei Stunden wiederholt.

 

Auch die Ausstellung „Schule im Wandel der Zeit“ mit vielen Exponaten und Fotos aus verschiedenen Zeitepochen –wie sie bereits nach der Jubiläumfeier zu bewundern war- wird an diesem Tag nochmals zu sehen sein.

 

Fotos zur Jubiläumsfeier gibt es hier

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Kommentare: 1
  • #1

    Kopp (Montag, 13 Juni 2016 14:29)

    Der Link zu den Fotos von der Jubiläumsfeier funktioniert leider nicht