Tag der offenen Tür bei der freiwilligen Feuerwehr Röttgen - spannend und informativ

Anfassen, Mitmachen, und Fragen stellen war am Tag der offenen Tür bei der freiwilligen Feuerwehr Röttgen aus-drücklich erwünscht und erlaubte den Besuchern spannende Eindrücke in die Arbeit der Einsatzkräfte. Wieder einmal ließen sich die Feuerwehrleute bei ihren Demonstrationen gern über die Schulter gucken, erklärten interessierten Gästen die Funktion der technischen Geräte und gaben nützliche Tipps zu Brandvorbeugemaß-nahmen sowie zur Brandbekämpfung. Im Focus standen diesmal allerdings die Bergung eines in seinem PKW eingeklemmten Unfallfahrers sowie die Demonstration einer neuen Wärmebildkamera. Und auch die Jugendfeuerwehr erweckte mit ihrer Vorführung das Interesse der großen und kleinen Besucher. Dabei diente der Tag nicht ausschließlich als Informationsveranstaltung rund um die Aktivitäten der freiwilligen Feuerwehr, die zahlreichen Besucher nutzen die Gelegenheit zudem immer wieder gern als Treff für ein Schwätzchen bei kühlem Kölsch, frischem Reibekuchen, Würstchen und Pommes oder aber auch zum Kaffeeklatsch bei selbstgebackenen Kuchenspenden. Die Kleinsten konnten sich traditionsgemäß auf der Hüpfburg austoben.

 

Gleich neben dem großen Einsatzwagen der freiwilligen Feuerwehr konnten die Zuschauer am Sonntag hautnah miterleben wie ein eingeklemmtes Unfallopfer aus seinem Fahrzeug befreit wird. Ein ausrangierter Opel Corsa wurde dabei in drei über den Tag verteilten Demonstrationen komplett zerlegt. Interessierte Zuschauer hatten Gelegenheit bei den Vorführungen einmal selbst aktiv in die Rolle des Retters zu schlüpfen. In voller Montur, mit Helm, Arbeitshose und –jacke sowie mit dicken Handschuhen ausgestattet, machten sie den Einsatzablauf Schritt für Schritt mit und konnten sich so ein realistisches Bild von der Vorgehensweise der Feuerwehrleute machen. Mit Schere und Spreizer, die an einem Hydraulikaggregat angeschlossen sind, machten sich die Feuerwehrleute gemeinsam mit ihren Helfern aus dem Publikum daran die Türen des Fahrzeugs herauszuschneiden. Dass dies trotz guter technischer Ausstattung harte Arbeit ist, erfuhr u.a. Oberbürgermeister Ashok-Alexander Sridahran, der bei seinem Einsatz am Spreizer, ein Gerät mit dem Türen und Holme weggedrückt werden können, tüchtig ins Schwitzen kam. Spaß gemacht habe ihm sein allererster Einsatz als Feuerwehrmann aber auf jeden Fall, sagte er nach der erfolgreichen Rettungsaktion. Eine weitere Methode verunglückte Personen schonend aus ihrem Fahrzeug zu befreien ist das komplette Entfernen des Autodaches mit der hydraulischen Schere.  Erneut demonstrierten die Einsatzkräfte mit dieser Aktion wie chancenlos Autokarosserien dem Angriff des schweren Geräts ausgeliefert sind.

Verbesserte Ausstattung dank großer Spendenbereitschaft

Unter welchen Bedingungen Feuerwehrleute bei der Brandbekämpfung arbeiten, konnten die Besucher in einem vollkommen vernebelten Zelt erahnen. Schon kurz nach dem Eintreten war eine Orientierung im Raum nicht mehr möglich. Im Ernstfall müssen sich die Einsatzkräfte der Feuerwehr durch eine dichte Nebelwand zum Brandherd oder zu hilflosen Personen vorarbeiten können. Seit neuestem erleichtert eine Wärmebildkamera den Röttgener Feuerwehrmännern und –frauen den Weg durch den Rauch. Wie viele andere Utensilien, die nicht zur städtisch vorgesehenen Standartausrüstung zählen, konnte auch die Wärmebildkamera von Förderverein der freiwilligen Feuerwehr Röttgen angeschafft werden. „Wir sind sehr froh über das positive Feedback aus der Röttgener und Ückesdorfer Bevölkerung und dankbar für die große Spendenbereitschaft der Privat- und Geschäftsleute, die uns dergleichen Anschaffungen ermöglichen“, sagt Florian Einwag, 1. Vorsitzender des Fördervereins. Neben diversen Hightech-Geräten kümmert sich der Förderverein u.a. um die Finanzierung hochwertiger Schutzbekleidung, die Organisation von regelmäßigen Team- und Motivationstrainings zur Sicherheit und zum Schutz der aktiven Feuerwehrleute sowie um die Unterstützung der Jugendfeuerwehr. „Eine erhebliche Geldsumme wird demnächst für die Sanierung unseres in die Jahre gekommenen Gerätehauses nötig sein“, verrät Einwag. Das baufällige Gebäude entspreche in keiner Weise den aktuellen Anforderungen.

Jugendfeuerwehr stellt sich vor

Wie am Schnürchen lief die Vorführung der Jugendfeuerwehr. Die Nachwuchskräfte im Alter zwischen 10 und 18 Jahren demonstrierten den Ablauf einer Löschaktion. „Die Einteilung der Aktiven in Angriffstrupp, Wassertrupp und Schlauchtrupp ist eine wichtige Voraussetzung für das Gelingen des Löscheinsatzes“, erklärt Fabian (12 Jahre) fachmännisch „Da muss jeder wissen wo sein Platz ist und was er zu tun hat, schließlich muss man sich jederzeit aufeinander verlassen können.“ Aber nicht nur das Vorbereiten der Löschaktion bis hin zum Kommando „Wasser marsch“ lief reibungslos, am Ende waren auch alle Schläuche und Hähne wieder picobello im Feuerwehrwagen verstaut. Till (13 Jahre) findet die regelmäßig stattfindenden Übungen und auch die Ausflüge einfach klasse und ist auch nach drei Jahren immer noch begeistert dabei. Jannis, sein 10-jähriger Kollege freut sich jetzt schon auf seine erste 24-Stunden-Übung, von der er schon so viel gehört hat: „Da spielen wir Berufsfeuerwehr und üben unterschiedliche Einsätze und übernachten im Gerätehaus“. Immer alles im Blick hat Alexander Lugert. Retten, bergen, löschen – auch er hat das von der Pike auf gelernt. Seit seinem 10 Lebensjahr ist er aktives Mitglied bei der Feuerwehr und seit 2011 Leiter der Jugendfeuerwehr Röttgen. Den ersten realen Einsatz seiner Schützlinge mitzuerleben sei für ihn einer der schönsten Momente und eine positive Bestätigung, sagt er zu seiner Arbeit mit den Jugendlichen. Allerdings sei dies erst ab dem 18. Lebensjahr der Fall, vorher beschränke sich die feuerwehrtechnische Ausbildung ausschließlich auf Übungen.

Nachwuchs und Quereinsteiger gesucht

„Mit dem Tag der offenen Tür wollen wir auf unsere Aktivitäten aufmerksam machen und Interesse in der Bevölkerung wecken“, so Löscheinheitsführer Ralph Broch. Nachwuchskräfte werden sowohl für die Jugendfeuerwehr als auch für den aktiven Erwachsenen-Dienst gesucht. Als Voraussetzung nennt Broch Spaß an der Sache, die Bereitschaft, eine Grundausbildung zu absolvieren ( ca. 73 Stunden) und einen Teil seiner Freizeit für die Einheit zu opfern. Alternativ zum aktiven Dienst sind Feuerwehr-Interessierte als Mitglied im Förderverein immer willkommen.

Diese und weitere Fotos gibt es hier.

Interessierte Nachwuchskräfte können unter r-broch@t-online.de oder Tel. 0228/25 73 65 Kontakt aufnehmen.

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