Ein ereignisreiches Jahr 2015 geht zu Ende. Zeit einen kurzen Rückblick zu tun, denn auch in Röttgen und Ückesdorf gab es einige Initiativen und Neugründungen, die wesentlichen Einfluss auf die kommenden Jahre nehmen und das Leben in den beiden Orten verändern werden. Jubiläen wurden gefeiert, Ab-schiede verkündet und das Wetter war wie so oft unberechenbar.
Eines der wegweisendsten Ereignisse war die Gründung des Fördervereins Kunstrasen für
Röttgen. Innerhalb eines Jahres –so das ehrgeizige Ziel des Vorstandes (Bernd Marberg, Kurosch Balali und Joachim Stamp)- sollten 75000 Euro Eigenanteil für den Bau des so lange ersehnten und überfälligen Kunstrasenplatzes gesammelt werden. Dank großer privater Spendenbereitschaft, einer immensen Spendensumme des Sportvereins Rot-Weiß Röttgen sowie zahlreichen kleineren (Gerümpelturnier, Sammelaktion von Röttgens Jugendmannschaften) und auch größeren Aktionen wie dem Sponsorenlauf der Schlossbachschule sowie des Carl-von-Ossietzky Gymnasiums ist dieses Ziel so gut wie erreicht. Allerdings scheint der Spendenaktion auf dem Endspurt ein wenig die Puste ausgegangen zu sein. Laut aktuellem Spendenbarometer –wie auf der Homepage des Fördervereins einzusehen- fehlen zur Erreichung der Zielvorgabe schlappe 1800 Euro. Nur gut, dass die Spendenkasse auch im nächsten Jahr für weitere Zuwendungen geöffnet bleibt.
Dank des großen persönlichen Einsatzes des Förderverein-Vorstandes, kann nun auch nach der Verabschiedung des Doppelhaushaltes der Stadt Bonn im kommenden Jahr tatsächlich mit dem Bau des neuen Sportplatzes begonnen werden.
Aufbruchsstimmung gab es auch in Röttgens bedeutendsten Verein: dem Festausschuss Röttgen und Ückesdorf. Frank Edelmann trat im Mai die Nachfolge Gustav Heckers als erster Vorsitzender an. Stellvertretende Vorsitzende wurde Tanja Koep. Obwohl beide schon viele Jahre Mitglied im Festausschuss sind (Frank Edelmann bekleidete währenddessen lange Zeit das Amt des 2. Vorsitzenden), zeigt u.a. die in diesem Jahr neu gestaltete Homepage, dass mit dem verjüngten Vorstand eine frische Brise durch die Reihen weht.
Formen nahm im Jahr 2015 nicht nur das Neubaugebiet Am Hölder an, planmäßig fertiggestellt wurde auch das neue katholische Pfarrzentrum mitsamt des katholischen Kindergartens, der mit dem Umzug in das neue Gebäude zu einer integrativen Kita geworden ist. Der Abriss der alten Kindertagesstätte wurde entgegen ursprünglicher Planungen um zwei Jahre verschoben. Das Gebäude dient nun, nach einigen Umbaumaßnahmen, als Herberge für syrische Flüchtlingsfamilien, die von der Stadt und der ökumenischen Kirchengemeinde (Christi Auferstehung, Thomaskirchen-Gemeinde)betreut werden.
Das CvO wurde erstmals mit dem Berufswahlsiegel ausgezeichnet. Damit konnte sich die Schule neben vielem anderen auch mit ihren Konzepten zur beruflichen Orientierung ihrer
Schüler profilieren.
Ihr 25-jähriges Jubiläum und ihren Abschied zugleich feierten unsere Maiköniginnen. Obwohl die meisten von ihnen immer noch vor Esprit sprühen, fühlen sie sich nicht mehr fit genug für den Karnevalszug. Auf den hohen Wagen zu klettern, das lange Stehen und vor allem die Gefahr beim Anfahren und Abbremsen des Wagens hinzufallen, bewegte die Maiköniginnen schweren Herzens dazu von dieser Tradition Abschied zu nehmen. Sie hinterlassen eine große Lücke, von der wir gespannt sein dürfen, ob und wie sie gefüllt werden wird. Auch wird es nach Anna Maria Esser keine weitere Maikönigin mehr geben. Den Damen fehle leider der Nachwuchs, sagt die letzte der Maiköniginnen. Dennoch werden sie die Aktivitäten des Festausschusses nach besten Kräften auch weiterhin unterstützen und bei offiziellen Anlässen auch zukünftig in ihrer schmucken grün-weißen Tracht zu sehen sein. Danke für die vielen Jahre, die Ihr im Einsatz wart und Eurer Möglichkeiten entsprechend noch sein werdet!
Viel Aufregung gab es mal wieder um die wenig sinnvolle Südtangente. Zwar braucht Bonn dringend eine bessere Verkehrsanbindung, ob diese aber mit den über 40 Jahre alten Entwürfen aus der „Mottenkiste“ der heutigen Situation gerecht werden bleibt mehr als fragwürdig (zumindest was die Trassenführung in Röttgen angeht).
Unvorteilhafte Bilder zu hohen Preisen können Autofahrer seit April auf der Reichsstraße zwischen Ückesdorf und Röttgen in Höhe der Gaststätte Butscheid erwerben. Hier wurden zwei neue Blitzer errichtet, die wie Wachtürme am Straßenrand stehen und mit dem „Verkauf von Fotos“ das Säckel der Stadtkasse füllen.
Absolut einmalig in diesem Jahr war der Prozess um die Schuldfrage des Zachaies, der am letzten Kirmestag geführt wurde und sensationell mit einem noch nie da gewesenen Freispruch für den Angeklagten endete.
Mit ungewöhnlichen Aktionen machten die beiden Kirchengemeinden auf sich aufmerksam. Die evangelische Gemeinde der Thomaskirche kam über Einladungen zu einem Speed Dating, zum „Stammtisch mit dem lieben Gott“, einer Podiumsdiskussion über „Kirchen- Lust und -frust“ und weiteren ungewöhnlichen Aktionen ins Gespräch mit gläubigen Christen, Andersgläubigen und religionslosen Menschen. Die katholische Kirchengemeinde feierte in diesem Jahr Christi Himmelfahrt mit einem großen Fest auf dem Kreuzberg, zu dem alle vier Seelsorgebereiche eingeladen waren. Hier stand die Gemeinschaft der Christen diesmal im Focus.
Das politische Röttgen:
Der Wahlkampf um das Amt des Oberbürgermeisters von Bonn machte auch vor Röttgen nicht Halt. Die schärfsten Kontrahenten Peter Ruhenstroth Bauer (SPD) und Ashok Alexander Sridharan wurden hier auf ihren Wahlkampftouren gesichtet. Letzterer gewann nicht nur die Wahl, gemeinsam mit seiner Familie lebt er seit dem Sommer in Röttgen und ist hier hoffentlich schon heimisch geworden. Apropos Wahl: Mitte März gewann unser Stadtverordneter Dr. Joachim Stamp die Wahl zum Kreisvorsitzenden der FDP und löste Werner Hümmerich, der nach 16-jähriger Amtszeit nicht mehr kandidierte an der Spitze ab.
Eine Initiative, die im kommenden Jahr in die Tat umgesetzt werden soll, ergriff Stefan Birckmann. Der in Röttgen lebende Künstler und Autor will einen „lebendigen Bücherschrank“ in Röttgen einrichten. Das Projekt wird jeweils zu einem Drittel von der Sparkasse KölnBonn, der Bürgerstiftung Bonn und aus privaten Spenden finanziert. Momentan sucht Stefan Birckmann Unterstützer, die sein Projekt mit Spendengeldern fördern möchten.
Neben Wetterkapriolen, Bienenschwärmen, die durch Röttgen zogen, der jährlich stattfindenden Proklamation des Kinderprinzenpaares, zahlreiche Basare, Musical- und Theatervorführungen an Schulen und in den Kirchengemeinden, wieder- und neugewählten Vorständen in Parteien und Vereinen, gab es noch vieles mehr in Röttgen und Ückesdorf, das hier nicht aufgeführt ist und über das bisher nicht berichtet wurde.
Allein diese kurze Zusammenfassung einiger wichtiger Ereignisse zeigt, dass die beiden Ortsteile voller Leben stecken und sich stets verändern – im Kleinen wie im Großen. Viele der Aktionen, die im vergangenen Jahr angestoßen wurden, werden richtungsweisend für das kommende sein und mit Spannung erwartet.
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