Die Idee offener Bücherschränke greift mehr und mehr um sich. In Duisdorf, Endenich, Poppelsdorf, am Brüser Berg und auch in Ippendorf gibt es sie bereits. Nun möchte Stefan Birckmann, ein in Röttgen lebender Autor und Künstler, auch in Röttgen einen solchen Schrank einrichten. Im Frühjahr 2016 soll es soweit sein. Der Röttgener Bücherschrank soll jedoch kein totes Objekt sein, wie die meisten anderen, in die lediglich Bücher eingestellt oder herausholt werden. Nein, Birckmann hat eine andere Vision: Der Schrank in Röttgen
soll zum lebendigen Kultur-Hotspot rund ums Buch werden. „In den Sommermonaten könnten dort zum Beispiel Lesungen stattfinden“, erklärt Birckmann seine Idee. Immerhin gäbe es in Röttgen und Ückesdorf genug Autoren, die sogar ganz verschiedene Literatur-Genres, vom Krimi bis zum Kinderbuch, bedienen könnten. Aber nicht nur die Autoren seien
aufgefordert das Sommerloch zu füllen, jeder, der aus seinem Lieblingsbuch vorlesen oder vielleicht auch Szenen daraus schauspielerisch darstellen möchte, sei willkommen. „Der Bücherschrank soll ein Anlaufpunkt für alle großen und kleinen Leseratten sein“, sagt Birckmann. Mit den Aktionen rund um den Bücherschrank möchte der Autor Lust aufs Lesen und auch aufs Schreiben machen. Denn, selbstverständlich dürften hier auch selbstverfasste Texte, Gedichte und Lieder vorgetragen werden. Und weil die Literaturauswahl nicht immer einfach ist und sich Bücher nun mal gemütlicher im Sitzen durchblättern und querlesen lassen, wünscht sich Birckmann noch eine Lesebank dazu. Eine Eingebe, die derzeit von der Stadt Bonn geprüft wird.
Den optimalen Standort hat er auch schon anvisiert: „Der Schlossplatz, als Röttgens Mittelpunkt, ist gut frequentiert und bietet sich daher für ein Projekt dieser Art geradezu an“, verrät er. Damit der Bücherschrank vor lauter gut gemeinter Spenden nicht aus den Fugen und zu einer Ablagedeponie für ausgediente Bücher gerät, übernehme er gern die Patenschaft für den Schrank. Schmöker, die nicht mehr in den Schrank oder das heimische Bücherregal passten, könnten an festgelegten Tagen auf einem Bücherflohmarkt in der Nähe des Schrankes verkauft werden, so Birckmanns Vorstellung.
Die Resonanz auf seine Idee sei durchweg positiv berichtet der Autor. Sponsoren für den Bücherschrank seien ebenfalls schon gefunden. Die Bürgerstiftung Bonn und die Sparkasse KölnBonn beteiligen sich mit je einem Drittel an den Gesamtkosten. 2000 Euro muss Birckmann in Eigeninitiative zusammenbringen. So wird er in den nächsten Tagen und Wochen Spendenzusagen von Privat- und Geschäftsleuten in Röttgen und Ückesdorf für sein Projekt sammeln. Neben Spenden dürften interessierte Bürgerinnen und Bürger ihm auch gern eigene Vorschläge und Ideen zur Belebung des Bücherschrankes mit auf den Weg geben, schließlich solle das neue „Kulturzentrum“ möglichst viele Menschen ansprechen, so der Initiator.
Die Kosten erscheinen recht hoch für so einen schmalen Bücherschrank. „So ein Schrank muss Wind und Wetter standhalten, so dass neben einer besonderen Stahlkonstruktion auch ein Fundament nötig ist“, erklärt Birckmann den Aufwand.
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christina.joy@web.de (Montag, 12 September 2016 12:02)
Sehr geehrter Herr Birckmann,
vielleicht könnte man neben dem offenen Bücherschrank auch noch einen geschlossenen Glaskasten installieren, in dem Künstler Ihre Bilder ausstellen können. Der Kasten müsste wetterfest sein und eine Fläche auf der Vorderseite von 1,40 Breite und vielleicht 2 m Höhe haben und auf der Rückseite evtl. Regale bieten in denen Künstler ihre Skulpturen ausstellen können. Die Flächen sollten gegen ein kleines Geld zu mieten sein und spätestens nach 3 Monaten muss der Schlüssel weitergereicht werden, denn ich bin überzeugt, dass sich rasch eine Warteliste für diese Art Kunstwerbung aufbauen wird.
Mit herzlichem Gruß
Christina Gerlach-Schweitzer
53127 Bonn-Lengsdorf