Röttgen. Kirmes - Das größte Volksfest in Röttgen nahm gestern Abend mit dem offiziellen Fassanstich Fahrt auf. Im vollbesetzten Festzelt griff der Stadt-verordnete Joachim Stamp zu Zapfhahn und Hammer und brachte mit drei beherzten Schlägen das Kölsch zum Fließen. Unterstützt wurde er dabei von CDU Ortsvorsitzenden Peter Spyra, Pfarrvikar Dr. Ronald Klein und SPD Ortsverein-Beisitzerin Elisabeth Zaun. Entschuldigen ließ sich Pfarrer Jörg Zimmermann von der evangelischen Kirche, der aus terminlichen Gründen leider verhindert war. Der gemeinsame, partei- und konfessionsübergreifende Fassanstich hatte zugleich Symbolcharakter für ein Brauchtum, bei dem das Miteinander im Vordergrund steht.
Der Ehrenvorsitzende des Festausschusses Röttgen, Gustav Hecker, begrüßte zahlreiche Ehrengäste aus Wirtschaft, Politik und Vereinen, und hieß mit dem OB-Kandidaten Ashok-Alexander Sridharan auch den wohl prominentesten Neubürger Röttgens im Kirmeszelt willkommen.
Zugleich stellte er die neu gewählten Vorsitzenden des Festausschusses Frank Edelmann (1.
Vorsitzender) und Tanja Koeb (2. Vorsitzende) der breiten Öffentlichkeit vor. Er sei froh, nun endlich den Staffelstab an jüngere Nachfolger übergeben zu können, die darüber hinaus auch die breite Unterstützung der Mitglieder fänden und sich engagiert für die Erhaltung des Brauchtums in unseren Ortsteilen Röttgen und Ückesdorf einsetzten.
Großen Dank richteten die neuen Vorsitzenden an alle Unternehmen, die durch ihre Spenden diese Brauchtumspflege erst möglich machten. „ Zu Dank sind wir auch allen Helfern und Helferinnen verpflichtet, die sich um den Service und das leibliche Wohl kümmern sowie den Ausstellern, die jedes Jahr auf´s Neue den Weg mit ihren Fahrgeschäften und Buden hierher finden“, sagte Edelmann. Auch die Toleranz der unmittelbaren Anwohner sei nicht selbst-verständlich und daher umso dankenswerter.
Freud und Leid lagen in diesem Jahr auf der Kirmeseröffnung nah beieinander. Aus traurigem Anlass fand die Einführung des Zacchaies nur in verkürzter Form statt. Aufgrund des Verlustes einer der Maiköniginnen, die einen Tag vor der Kirmeseröffnung einer längeren Krankheit erlag, verzichtete die amtierende Maikönigin Anna Maria Esser diesmal auf den traditionellen Tanz mit dem Kirmesmann. „Aus gegebenem Anlass möchte ich mich in diesem Jahr auf meine Anwesenheitspflicht als Maikönigin bei der Kirmeseröffnung beschränken“, erklärte sie. So musste der Zacchaies, ohne Ehrentanz zurück auf seinen Platz, wo er schon bald nicht mehr gesehen wurde und nun darauf wartet am Ende der Kirmes von seinen Entführern ausgelöst zu werden.
Kommentar schreiben