Alle 33 Wahlbezirke will der OB-Kandidat der SPD, Peter Ruhenstroth-Bauer bis zur Oberbürgermeister-Wahl im September be-suchen. Viele Bonner Ortsteile hat er sich bereits angeschaut, nun spazierte er mit einigen interessierten Bürgerinnen und Bürgern durch Ückesdorf und Röttgen. In
strömendem Regen ließ er sich von Elisabeth Zaun, Beisitzerin im hiesigen
SPD-Ortsverein die Sonnen – und die Schattenseiten der beiden Ortsteile zeigen. Dabei suchte er auch das Gespräch mit den Anwohnern. Eine Röttgener Bürgerin beschäftigt insbesondere die immer wieder aufflammende Diskussion zur Nord-Süd-Tangente, die- wie sie sagt- wie ein Damoklesschwert über der Region hinge. „Die Pläne zur Nord-Süd-Tangente, liegen schon über 50 Jahre in der Schublade und sind veraltet und auch die Rahmenbedingungen haben sich verändert. Mit der Realisierung dieses Bauvorhabens geht nur der so dringend benötigte Platz für Wohnraum verloren“, sagt Ruhenstroth-Bauer dazu. Für eine Boom-Town wie Bonn sei die Nord-Süd-Tangente keine Lösung mit Zukunftsperspektive. Dennoch brauche Bonn dringend eine städtische Verkehrsentlastung. Die sei zeitnah und unbedingt auch in Abstimmung mit dem Rhein-Sieg-Kreis durch einen attraktiven öffentlichen Nahverkehr, den Ausbau von Park- & Ride-Plätzen sowie Carsharing-Angebote und die Verbesserung der Fahrradinfrastruktur zu erreichen. Zur Entlastung der Autobahnringe um Köln plädiere er für den Ausbau der A565 und der A59, da die Anwohner somit auch Anspruch auf modernen Lärmschutz erhielten. Dafür spreche auch, dass für den Bund bei der Finanzierung der Erhalt und der Ausbau von Straßen erste Priorität habe. Eine Verbesserung der ÖPNV-Anbindung von Ückesdorf und Röttgen an die umliegenden Ortschaften und auch in die Innenstadt wünschten sich auch die bei dem Spaziergang an-wesenden Anwohner.
In Röttgen fiel das wachsende Neubaugebiet Am Hölder auf. „Bonn wächst rasant“, sagte der OB-Kandidat, „in den nächsten 15 Jahren werden hier ca. 30000 Neubürger erwartet, was einem Wohnraumbedarf von 10000 Wohnungen entspricht.“ Jährlich müsse die Stadt 1250 öffentlich geförderte Wohnungen bauen, derzeit entspricht die Quote gerade mal 1/5. So will sich Ruhenstroth-Bauer für die Forderung nach 30% öffentlich gefördertem Wohnungsbau stark machen, um ausreichend bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Wohnraumsituation sehe er in Anreizen zu Wohnungstausch-möglichkeiten bei großen Wohnungen, die allein von älteren Menschen bewohnt würden und die Schaffung von generationenübergreifenden Wohnprojekten.
„Insgesamt betrachtet sind die beiden Ortsteile Röttgen und Ückesdorf Glanzstückchen, die insbesondere für Familien viel zu bieten haben und über Potential für weiteren Wohnraum verfügen. Auf der anderen Seite gibt es aber noch viel zu tun“, resümierte Ruhenstroth- Bauer nach seinem Rundgang. Die ÖPNV-Anbindung an die umliegenden Orte und in die Bonner Innenstadt sei ausbaufähig. In beiden Ortsteilen mangele es an altersgerechtem Wohnraum und auch die Infrastruktur sei erweiterbar, insbesondere in Ückesdorf habe er Läden des täglichen Bedarfs vermisst.
Auf seinem Rundgang machte der OB-Kandidat zudem klar, dass er sich neben Rat, Verwaltung und Oberbürgermeister eine vierte Kraft auf Augenhöhe wünsche, nämlich die Bürger und Bürgerinnen, die mit ihren Ideen und Kompetenzen mehr als bisher in Konzeptentwicklung und Entscheidungsprozesse eingebunden werden sollten. Ruhenstroth-Bauer zeigte sich zuversichtlich auch die andauernden Streitereien zwischen Rat und Verwaltung und die daraus resultierenden zögerlichen Entscheidungsprozesse minimieren zu können. Dazu verweist er auf seine langjährigen Erfahrungen, die er sowohl mit kleinen, mittleren und auch großen Verwaltungen gemacht hat.
Ganz bewusst nimmt sich Ruhenstroth-Bauer Zeit für Bonns Wahlbezirke. „Wie ein Puzzle setzt sich meine Stadt langsam zu einem Gesamtbild zusammen. Ich möchte mir ein Bild von den Bezirken machen, auch um vergleichen zu können, was in den ein oder anderen Ortsteilen gut funktioniert und ob sich bestimmte Konzepte auf Probleme in anderen Stadtteilen als Lösungsansatz übertragen lassen“, erklärt er seine Heimvorteile-Tour.
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