Aufgrund der anhaltenden Arbeitsnieder-legungen von Erzieherinnen und Erziehern in kommunalen Einrichtungen hat sich die
Bundesstadt Bonn entschlossen, Eltern, die ihre Kinder selbstorganisiert betreuen möchten, Kindergärten zur Verfügung zu stellen, die wegen des Streiks geschlossen sind. Dies geschieht außerhalb der Trägerschaft der Stadt in eigener Verant-wortung der Eltern. Die Stadt stellt nur die Räume zur Verfügung.
Eltern, die dieses Betreuungsmodell im Rahmen gegenseitiger Unterstützung durchführen möchten, können sich an die Leiterinnen und Leiter "ihrer" Kindergärten wenden. Diese sind informiert. Wenn dies streikbedingt nicht möglich ist, steht ein Mitarbeiter des Amtes für
Kinder, Jugend und Familie unter der Telefonnummer 0228 - 77 31 39 als Ansprechpartner zur Verfügung. "Wir freuen uns auch, wenn Eltern den Wunsch haben, das verbliebene Personal in den teilweise nicht bestreikten Einrichtungen personell zu unterstützen", sagt Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch. Diese Eltern können sich ebenfalls unter der Telefonnummer 0228 - 77 31 39 informieren.
Kindergärten in Trägerschaft der Stadt Bonn werden in der dritten Woche bestreikt. Dies führt in vielen Familien zu zum Teil existenzbedrohenden Situationen, weil Eltern ihren Beruf nicht ausüben oder Studierende ihrem Studium nicht nachgehen können, weil sie keine gesicherte Betreuungsmöglichkeit für ihre Kinder haben. Alleinerziehende sind in besonderer Weise betroffen. "Diese Situation ist nicht länger hinnehmbar", so OB Nimptsch.
"Ich erwarte, dass beide Seiten, der Verband kommunaler Arbeitgeber und die Gewerkschaften, an den Verhandlungstisch zurückkehren und konstruktive Gespräche zur Lösung der Tarifauseinandersetzung führen. Die Stadt kann den Konflikt nicht lösen und die Bestrafung von Familien über einen unerträglich langen Arbeitskampf ist kein geeignetes Mittel."
Kommentar schreiben