Welcher Beruf passt zu mir?

Berufsorientierungscamp am CvO erntet großen Zuspruch

 

Ückesdorf.  IT-Technik, Medizin, Jura, Betriebswirtschaft,

Kunstgeschichte oder doch lieber etwas im sozialen Bereich? Bei derzeit 240 staatlichen und 100 privaten Hochschulen mit ca. 14 500 verschiedenen Studiengängen

(Quelle: www.internationale-studierende.de/ laut


www.hochschulkompass sind es sogar noch deutlich mehr Studiengänge) haben Schülerinnen und Schüler heute die Qual der Wahl. Erschwerend kommt hinzu, dass sie sich in Zeiten von G8 schon früh über ihre beruflichen Ziele klar werden müssen. Eltern und Schüler sind da oft ratlos und überfordert. Hilfestellung und Orientierung soll das Berufsorientierungscamp (BOC) bieten. Seit 2012 bietet das Carl-von Ossietzky-Gymnasium (CvO) in Kooperation mit dem Thimm-Institut für Bildungs- und Karriereberatung jährlich

dreitägige Informations- und Beratungskurse für alle Schülerinnen und Schüler der zehnten Klassen.


Klar ist oft alles oder gar nichts

Schlussveranstaltung war der Berufsinformationstag, an dem engagierte Eltern, einige

Hochschulen, verschiedene Institutionen und Unternehmen über ihre Berufe und mögliche Werdegänge informierten. Das Interesse der Schülerinnen und Schüler und auch der Zuspruch der Eltern sind groß. Während ein Teil der Schüler konkrete Vorstellungen von ihrem beruflichen Werdegang haben, gibt es auf der anderen Seite ebenso viele, die noch keine Idee haben. „Für beide Gruppen ist das Berufsorientierungscamp eine gute Gelegenheit sich gezielt über die vielfältigen und sehr differenzierten der Studiengänge zu informieren, eine Entscheidung gegebenenfalls nochmals zu überdenken oder konkretere Vorstellungen für sich zu entwickeln. Viele Schüler haben zudem die Abzweigungen, die ein beruflicher Werdegang ja auch immer bietet erst gar nicht vor Augen. Auch hier sollen Möglichkeiten und Alternativen aufgezeigt werden.“, resümiert Carola Schaefermeyer, Lehrerin am CvO und Organisatorin des Berufsorientierungscamps.


Auch soft-skills sind bei der Berufs- oder Studienwahl zu berücksichtigen

Unter Anleitung der Profis vom Thimm-Institut sollen mit Hilfe standardisierter Testverfahren persönliche Stärken und Schwächen der Schülerinnen und Schüler erkannt, analysiert und im Hinblick auf die Berufswahl beurteilt werden. Großer Wert wird auch auf die Persönlichkeitsschulung der Jugendlichen gelegt, denn das Auftreten im Bewerbungsgespräch oder bei Assessment-Centern ist heute mindestens so entscheidend wie der Notendurchschnitt. Ein schriftlicher Test gibt zudem Aufschluss über das Allgemeinwissen der Jugendlichen. Die Gymnasiasten erhalten so wertvolle Tipps, welche Berufs- oder Studienrichtung am ehesten zu ihnen passt. In vielen Fällen stimmt die Selbsteinschätzung der Schüler mit dem feedback der Experten überein. Eher erstaunt war Philipp: „Eigentlich bin ich in Mathe deutlich besser als in Englisch, aber das Ergebnis des schriftlichen Tests ergab genau das Gegenteil.“ Auch noch manch anderer war verblüfft über neuentdeckte Fähigkeiten. Wie auch immer die einzelnen Ergebnisse ausfielen, die befragten Schülerinnen und Schüler bewerteten das BOC übereinstimmend positiv.


Externe Berater sind teuer - machen sie auch Sinn?

Warum aber holt sich die Schule externe Berater? Wären nicht die Lehrer, die sie täglich mit den Jugendlichen arbeiten, die besseren Experten? „Nein,“ meint Carola Schaefermeyer, „wir sind in erster Linie auf den Job innerhalb der Schule fokussiert, wechselnde Anforderungen und viele Neuentwicklungen an den Universitäten beispielsweise, können wir nicht immer in

allen Einzelheiten verfolgen. Unsere externen Berater aber sind hier bestens informiert, haben daher auch einen anderen Blick auf die Schüler.“ Außerdem präsentierten sich die Schüler während der Berufsfindungstage anders als im Schulalltag, sagt sie noch.


Eltern, Schüler und Lehrer sind sich einig: Das Berufsorientierungscamp ist eine gute Sache. "Wir haben viele wirklich gute Tipps zur Informationsbeschaffung auch aus dem Internet erhalten.“, sagt die Mutter eines Schülers, „Außerdem können wir uns mit Fragen jederzeit an das Thimm-Institut wenden, zumindest bis zum Abitur, danach wird es kostenpflichtig.“

Bei soviel Zuspruch seitens der Schülerinnen und Schüler sowie der Eltern ist die Schule froh und dankbar für jede Hilfe bei der Finanzierung. In diesem Jahr wurde das BOC durch Elternbeiträge und Spenden zahlreicher Unternehmen aus dem Röttgener und Ückesdorfer Raum gesponsert. Und auch im nächsten Jahr heißt es dann hoffentlich wieder: Asienwissenschaften, Global Change Ecology, Mechatronik, Wirtschaftschemie, Architktur....?

Kommentar schreiben

Kommentare: 0