Sparen ja, aber Kleingeld ist für Banken und Sparer kostenintensiv

Kleingeld kann eine lästige Angelegenheit sein: es wiegt schwer und obendrein beult es das Portemonnaie aus. Selbst beim Bezahlen im Supermarkt greift man oftmals lieber zum Schein, damit es schneller geht. Und schon hat sich das Kleingeld erneut vermehrt.  Also ab ins Sparschwein damit. Doch wohin mit den Münzen, wenn das Schwein voll ist? Und was tun Kinder mit ihrem ersparten Taschengeld? Klar - zur Bank tragen. Allerdings scheint das Kleingeld auch hier eher lästig zu sein, denn seit Januar 2015 verlangen die Banken eine Bearbeitungsgebühr und so kommt den Kunden die Einzahlung teuer zu stehen. Fragt sich, ob die Gebühr nicht im krassen Gegensatz zum Spargedanken steht. Unverständlich vor allem für Kinder und Jugendliche, deren Spargeist belebt und deren verantwortungsvoller Umgang mit Geld erlernt werden soll, wenn sie für eine Einzahlung ihres Ersparten erst mal selbst zur Kasse gebeten werden.

 

Sparkassen-Filiale Röttgen klärt auf

Was sagt der Leiter der Röttgener Geschäftsstelle der Sparkasse KölnBonn, Thorsten Appel dazu?

"Die gute Nachricht für alle kleinen Sparer: Die Einzahlung der Münzen und Scheinen aus dem Sparschwein oder der Spardose aufs Sparbuch ist und bleibt weiterhin kostenlos," versichert er. Schließlich sei es, seit es Sparkassen gibt, deren Aufgabe den Spargedanken bei kleinen und großen Sparern zu fördern. "Und wer schon in jungen Jahren den Umgang mit Geld lernt, wird auch später verantwortungsvoll mit seinen Mitteln umgehen," so Appel. Neben dem "Sparschweingeld" von Kindern ist auch die Einzahlung von "Klingelbeutelgeld" von Kirchengemeinden sowie eine Einzahlung von bis zu 50 Münzen weiterhin kostenfrei. Für alle anderen Privatkunden, die größere Münzgeld-Mengen einzahlen möchten, erhebt die Sparkasse de facto eine Gebühr von drei Euro. Wie kommt es dazu? 

 

Diktat aus Brüssel

Schuld sei die EU-Verordnung Nr. 1338/2001, die seit dem 1. Januar 2015 die in Kraft getreten ist . "EU-Verordnung zur Prüfung und wieder Inverkehrgabe von Bargeld" nennt sich das Regelwerk aus Brüssel, das nun seine volle Wirkung entfaltet. Danach sind Banken verpflichtet jede eingezahlte Münze, die auch wieder ausgegeben werden soll, nach festgelegten Kriterien auf Echtheit und Umlauffähigkeit zu überprüfen. Falsche, falsch verdächtige und nicht für den Umlauf geeignete Münzen müssen aussortiert werden. Die Bundesbank kontrolliert die Einhaltung der neuen Verordnung genau und kann bei Verstößen eine Geldbuße bis zu 20.000 Euro verhängen.

Münzfälschern soll so das Handwerk gelegt werden.

 

Sparkasse reagiert mit Auslagerung an einen Dienstleister

Da eine Prüfung der einzelnen Münzen am Sparkassenschalter jedoch sehr zeitaufwendig ist, und um längere Wartezeiten für die Kunden zu vermeiden, nimmt die Sparkasse seit Anfang des Jahres nur noch einen Hartgeldbestand von 50 Münzen kostenfrei zum Tausch oder zu einer direkten Kontogutschrift an. Größere Münzgeld-Beträge müssen Privatkunden von nun an in stabilen Plastikbeuteln, sogenannten Safebags (am Kassenschalter erhältlich), bei der Sparkasse abgeben. Diese werden an einen Dienstleister weitergeleitet, der die Echtheitsprüfung übernimmt, das Geld zählt und den entsprechenden Betrag dem jeweiligen Konto gutschreibt. Laut Auskunft der Sparkasse KölnBonn ist dies eine zeit- und kostengünstige Vorgehensweise zur Umsetzung der gesetzlichen Vorschriften. Ein Service, der jedoch bezahlt werden muss.

 

Der Rat der Sparkasse

Generell rät die Sparkasse KölnBonn ihren Kunden besser keine größeren Mengen Münzgeld anzusammeln und zur Einzahlung immer zur kontoführenden Bank zu gehen sowie möglichst bargeldlose Zahlungsmittel zu nutzen.

Für gewerbliche Kunden mit regelmäßigen Münzgeldgeschäften gibt es generelle Münzgeldvereinbarungen mit der Sparkasse zu einem pauschalen Preis. Aber auch hier rät die Bank zur Nutzung bargeldloser Zahlungssysteme.

 

Volkswirtschaftlicher Schaden durch Münzgeldfälschungen marginal

Banken sind verpflichtet eine EU-Verordnung umzusetzen, deren Nutzen eher zweifelhaft scheint. Denn in einer neueren Erklärung der Deutschen Bundesbank heißt es, dass die Anzahl falscher Münzen im deutschen Zahlungsverkehr im Jahr 2014 auf 46 000 Falschmünzen  gesunken ist. Im Vorjahr waren es noch 52 000 gefälschte Münzen. Damit entfallen in Deutschland lediglich fünf falsche Münzen auf 10 000 Einwohner.

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Kommentare: 3
  • #1

    Silvia (Mittwoch, 15 April 2015 11:05)

    Interessant auch mal die Ansichten der Banken zu erfahren. Hier bei uns vor Ort ist es kein Problem mit dem Kleingeld, solange man bei der Bank selbst auch ein Konto führt.

  • #2

    Johnny (Freitag, 12 Juni 2015 16:40)

    Meine Kinder Wollten ihre Spardosen zu Sparkasse bringen, 5 !!!! Euro gebühren wollten die haben für EINE Spardose .Wert der Spardose ca 8 und n paar Zerquetschte, und die häkfte soll ich der Bank geben???

  • #3

    Hasilein (Samstag, 20 August 2016 11:34)

    Ein weiterer Schritt zur gehirnlosen Bargeldabschaffung. Langsam kocht dem Volk das Blut gegen diese Scheiß-EU, die schon vor Jahren den Kanarischen Inseln befohlen hatte, die Bananenhaine mit den herrlich süßen kleinen Bananen abzuholzen, völlig irrsinnig, damit sich die ernährungsphysiologisch wertlose Chikita aus Südamerika durchsetzen konnte.

    Wann kommt die nächste Revolution? NIE!

    Die Länder sind so aufgerüstet, um eine Revolution sofort im Keim ersticken können!

    Schöne NEUE Welt "1984".....