Röttgener Senioren feierten fünfte Jahreszeit
Röttgen. "Röttschen em Jlöck" war auf den selbstgebastelten Orden des Seniorenkreises der Kirchengemeinde Christi Auferstehung zu lesen und spiegelte exakt die Stimmung wider, die während der Senioren-Karnevalssitzung im evangelischen Gemeindesaal an der Thomaskirche herrschte. Änne Sommerhäuser, Sephi von Loe und Marianne Koberg, alle aktive Mitglieder des Seniorenkreises, hatten ein Programm organisiert, bei dem et vill ze laache, ze schunkele un ze bütze gab. Für einen reibungslosen Ablauf des Programms sorgten die Mitglieder des Festausschusses Röttgen. So moderierte die Ur-Röttgenerin Anna-Maria Esser mit rheinischem Frohsinn souverän durch´s Programm. Unterstützt wurde sie dabei von Gustav Hecker, dem Ehrenvorsitzenden des Festausschusses. Neben zahlreichen Reden, Gesangseinlagen und dem Gardetanz der Prinzengarde Röttgen Weiß-Rot, sorgte der Auftritt von gleich zwei amtierenden Prinzenpaaren für Furore. Das Röttgener Kinderprinzenpaar mit Prinz Benedikt II und Prinzessin Xenia I sorgte ebenso für gute Laune und königlichen Glanz wie das Bonner Prinzenpaar Prinz Jürgen I und Bonna Nora I.
Nicht überall eröffnet ein Ortsgeistlicher den Karneval. Aber Pfarrvikar Dr. Ronald Klein war als echt Bönnsche Jung ganz in seinem Element und holte nach einer kurzen Ansprache noch ein Lied zum Mitsingen und Warmschunkeln aus dem Gepäck. Mit einem schwungvollen Auftritt demonstrierten die Maiköniginnen, die in diesem Jahr ihr 25jähriges Jubiläum feiern, dass sie nach wie vor jecke Mädchen sind. Die amtierende Maikönigin Elfie Körbs und ihre Kolleginnen sorgten mit ihren Liedern für Party-Stimmung im Saal. Mit einem guten Schuss Selbstironie wagten die Maiköniginnen mit ihrem Lied "Mir spingkse wat et jet.... " einen Blick in ihre Zukunft und machten sich und allen Anwesenden mit dem Refrain "Nur Mut , nur Mut, nur Mut" Hoffnung auf weitere schöne Jahre.
Damit steuerte die Seniorensitzung auf den ersten von zwei Höhepunkten zu; den Einmarsch des Bonner Prinzenpaares mit seinem Gefolge. Für Prinz Jürgen I war der hiesige Auftritt ein echtes
Heimspiel. Nicht nur, dass er aus Röttgen stammt und mit seiner Familie hier lebt, in seiner Rede verriet er, dass er bereits als "Panz" vor 40 Jahren Kinderprinz in Röttgen war. Der
"zurückgekehrte Prinz" erinnerte, in einem eigens zu diesem Anlass verfassten Gedicht, an die damalige Zeit und freute sich, erneut in festlichem Ornat auf heimischer Bühne zu stehen. Auch seine
charmante Begleitung Bonna Nora I verstand es die Röttgener zu bezaubern. Schon immer hatte sie sich gewünscht einmal Prinzessin zu sein. "Nun ist ein Traum wahr geworden", sagte sie in ihrer
Ansprache. Bei aller Heiterkeit hatte die Sitzung auch ihre bewegenden Momente, als Prinz Jürgen I dem Festausschuss und insbesondere seinem Wegbegleiter aus Kinderprinzen-Tagen,
Gustav Hecker für sein unermüdliches ehrenamtliches Engagement dankte. Als Zeichen ihrer Wertschätzung verlieh das Prinzenpaar dem sichtlich gerührten Gustav Hecker und Dieter Schirra ihren ganz
persönlichen Orden, bevor sie mit ihrem Gefolge weiterzogen.
Bühne frei für die Schwaadschnüssen hieß es gleich im Anschluss, die sich "schick im Sack" präsentierten. Ihnen folgte als zweites großes Highlight der Sitzung der Einzug des Kinderprinzenpaares mitsamt seiner Pagen und der Prinzengarde Röttgen Weiß-Rot. Prinz Benedikt II und Prinzessin Xenia I eroberten mit ihrer Rede und ihrer Ausstrahlung ebenso schnell die Herzen des Publikums wie ihre großen Vorbilder. Die Tänze der Prinzengarde zu Ehren des Prinzenpaares begeisterten und erstaunten das Publikum gleichermaßen. So fragte Sephi von Loe anschließend selbstkritisch: "Könnt ihr euch vorstellen, dass auch nur einige von uns ihre Beine nur halb so hoch werfen können wie ihr?" Mit viel Applaus und einer Rakete wurden Prinzenpaar und Prinzengarde entlassen.
Einen fröhlichen Angriff auf das Zwergfell ihrer Zuhörer starteten Änne Sommerhäuser mit ihrer Büttenrede "Lametta und Sauerkraut" und Gisela Krebs, die ihrerseits auf den Geldsegen einer scheinbar reichen Erbtante setzte, am Ende aber auf einer Tante ohne Geld sitzen blieb.
Neben zwei amtierenden Prinzenpaaren hießen die Röttgener Hans Josef Fabritius und Susanne Felten willkommen. Sie waren einst das erste Prinzenpaar von Röttgen und erinnerten sich in ihrem Vortrag an vergangene Zeiten.
So wie das Programm durch einen Pfarrer eröffnet wurde, wurde es auch durch einen beendet: Pfarrer Jörg Zimmermann, von der evangelischen Gemeinde begeisterte mit seinem Gospelchor "Thom´s Glory Singers" und ließ den Nachmittag beschwingt ausklingen.
Wer auch sehen möchte, was er hier gelesen hat, sollte mal beim "Röttgener Karnevals-Paparazzi" reinschauen!
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