Mit dem Umbau des katholischen Pfarrzentrums Christi Auferstehung Anfang September 2014 mussten viele Veranstaltungen des Ortslebens wie der Seniorenkaffee oder der
Andheri-Weihnachtsmarkt auf andere Räumlichkeiten verlegt werden. So oft es eben geht, springt die evangelische Kirchengemeinde ein und stellt den Gemeindesaal an der Thomaskirche für
Veranstaltungen und Aktivitäten der Vereine zur Verfügung. Ausweichmöglichkeiten bietet unter anderem auch der katholische Kindergarten. Allerdings sind sowohl die Kapazitäten als auch die
Nutzungsmöglichkeiten begrenzt. So hoffen alle auf die Fertigstellung des Pfarrzentrums im September diesen Jahres.
"Bis jetzt liegen wir gut im Zeitplan", sagt Dirk Geisbauer -Mitglied des Pfarrgemeinderates der Kirchengemeinde St. Maria Magdalena sowie Christi Auferstehung und zuständig für den Bereich
Öffentlichkeitsarbeit. "Das Richtfest ist bereits absehbar", ergänzt er noch. Einen genauen Termin konnte er jedoch noch nicht nennen. Dabei handelt es sich bei dem Umbau um ein großes
Gesamtpaket, das neben dem Pfarrzentrum mit seiner Bücherei, den Jugendräumen und dem Bastelraum auch die katholische Kindertagesstätte betrifft.
Unzeitgemäße und marode Gebäude zwingen zum Handeln
Bereits vor einigen Jahren war die Pfarrei vom Erzbistum Köln aufgefordert worden, das Pfarrzentrum der Gemeindegröße und den allgemeinen Standards anzupassen. Die schlechte Bausubstanz, das dringend sanierungsbedürftige Dach, erhebliche Feuchtigkeitsschäden im Keller sowie die mangelhafte energetische Bilanz der alten Gebäude waren nur einige der Gründe, die ein Handeln notwendig machten. Hinzu kamen die Forderung nach einer zeitgemäßen Gestaltung des Kindergartens und der anderen Räume (Bibliothek, Jugendräume usw.) sowie einem barrierefreien Zugang zu allen Räumlichkeiten.
Kostenminimierung durch Kombilösung
Neubau der Kita
Die Suche nach einer kostengünstigen Lösung führte zu einer Kombination von Neubau- und Umbaumaßnahmen. Mittlerweile ist der alte Pfarrsaal abgerissen. An seiner Stelle wird eine neue Kindertagesstätte errichtet, so dass das ursprüngliche Spielplatzgelände auch weiterhin für die Kinder erhalten bleibt. "Sofern alles planmäßig läuft, können die Kinder Anfang September in den neuen Kindergarten einziehen, und das alte Gebäude kann abgerissen werden", erklärt Dirk Geisbauer. Auf dieser Fläche entsteht dann ein Parkplatz für Besucher der Kirchengemeinde und des benachbarten Sportplatzes.
In Zukunft soll es in der Tagesstätte drei Gruppen geben und zwar für Kinder unter drei Jahren, für Kinder über drei Jahre sowie eine integrative Gruppe für Kinder mit körperlichen und/oder
geistigen Beeinträchtigungen.
Zur Finanzierung erläutert Geisbauer: "Wir sind sehr froh darüber, dass die Kosten für den Neubau unserer Kindertagesstätte vom Erzbistum Köln und durch Fördergelder komplett getragen
werden."
Umbau des alten Pfarrzentrums
Die neue Tagesstätte wird an den bestehenden Teil des alten Pfarrzentrums angebaut. Im Pfarrzentrum selbst finden derzeit die Sanierungs- und Umbaumaßnahmen statt. Das Herzstück dabei bildet der neue Pfarrsaal, der im Bereich der ehemaligen Bücherei und des Clubraumes entsteht. Das bestehende Gebäude wird zum Innenhof hin mit einem verglasten Anbau erweitert. Gemeindemitglieder dürfen sich also zukünftig auf Veranstaltungen in einem angenehm hellen, lichtdurchfluteten Raum freuen, der zwar etwas keiner als der ursprüngliche Pfarrsaal ist, durch eine Falttür jedoch vielseitig zu nutzen ist. So kann der komplette Raum für große Veranstaltungen oder aber bei geschlossener Falttür von zwei kleineren Gruppen zeitgleich genutzt werden. "An der bisherigen Nutzung durch Ortsvereine wird sich auch nach dem Umbau nichts ändern. Für sie wird der Pfarrsaal auch weiterhin zur Verfügung stehen", verspricht Geisbauer.
Die Bücherei erhält ihr Domizil im Untergeschoss des Gebäudes. Hier sind bereits bodentiefe Fenster über die gesamte straßenseitige Front eingebaut und sorgen für einen hellen Raum, der zum
Schmökern einladen soll.
Auch die beiden im Keller gelegenen Jugendräume, in denen sich die Messdiener und die katholische Jugend Röttgen (KJR) regelmäßig treffen sowie der Bastelraumwerden grundlegend saniert.
Damit auch Rollstuhlfahrer und Eltern mit Kinderwagen sich Sachbücher, Romane und Krimis ausleihen oder an Veranstaltungen in den Kellerräumen teilnehmen können, wird neben dem Treppenhaus ein
Aufzug installiert. So ist der gesamte Komplex einschließlich der Kindertagesstätte barrierefrei gestaltet.
Gesplittete Finanzierung
Für den Umbau des Pfarrzentrums übernimmt das Erzbistum Köln 70 Prozent der Gesamtkosten, die restlichen 30 Prozent muss die Gemeinde selbst aufbringen. Da das Eigenkapital der Pfarrgemeinde jedoch nicht ausreicht, sollen im Bereich des jetzigen Parkplatzes am Herzogsfreudenweg und an der Witterschlicker Allee sieben neue Baugrundstücke für Wohnhäuser ausgewiesen werden. Weiterhin hofft die Pfarrgemeinde auf Spenden zur Finanzierung der Umbaumaßnahme.
(Baupläne mit freundlicher Genehmigung der katholischen Pfarrgemeinde St. Maria Magdalena und Christi
Auferstehung
Fotos: Ilse Düngelhoef)
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