Der Veterinärdienst der Stadt Bonn gibt Tipps , wie Haustiere den Jahreswechsel möglichst ohne Angst verbringen
Für viele Menschen ist es Brauch reichlich Böller und Kracher zu zünden, um das neue Jahr zu begrüßen. Der Veterinärdienst des Amtes für Umwelt, Verbraucherschutz und Lokale Agenda weist darauf hin, dass Silvesterfeuerwerk nicht nur Menschen gefährlich werden kann, sondern auch viele Hunde, Katzen, Vögel und andere Haustiere aufgrund der Lärm- und Rauchentwicklung großem Stress ausgesetzt sind.
Durch die Lautstärke können Körperzittern und Jaulen bis hin zu Körperfunktionsstörungen, insbesondere des Magen-Darm-Traktes auftreten.
Aber auch der Schwefelgehalt der Knaller macht vielen Haustieren zu schaffen. Im Explosionsfeld der Knallkörper ist die Luft stark schwefelhaltig. Dieser Schwefel kann zu Schleimhautreizung mit
Augenbrennen führen. "Zwar versuchen Hunde, deren Geruchsempfindlichkeit viel höher ist als die des Menschen, den Schwefel zu meiden und auszuweichen, an der Leine ist dies aber nicht möglich",
erläutert Amtstierarzt Stephan Trutzenberg. Er rät, die Tiere Silvester in Haus und Wohnung zu lassen und Fenster und Türen geschlossen zu halten, damit die Lautstärke der Kracher und Raketen
möglichst gedämpft wird.
Die Knallerei wird häufig auch von Menschen bedrohlich empfunden, und sie versuchen, ihr Tier zu beruhigen. Insbesondere bei Hunden verleiht diese gut gemeinte Reaktion im Ergebnis jedoch eine
besondere Bedeutung und es wird ein Angstverhalten auf das Feuerwerk antrainiert. Durch eine nachfolgende Belohnung des Tieres wird das Angstverhalten zusätzlich verstärkt. "Völlig ungeeignet ist
es, den Hunden die Ohren zuzuhalten. Auch dadurch wird die Angstreaktion erheblich unterstützt", so Trutzenberg.
Beruhigungsmittel sollten nur mit Vorsicht gegeben werden. Diese müssen auch rechtzeitig gegeben werden, da sie einige Zeit zum Wirkungseintritt benötigen. In jedem Fall ist vorher der Rat eines Tierarztes einzuholen. "Wer seinem Vierbeiner beistehen will, sollte mit ihm spielen und so versuchen, ihn abzulenken", rät der Amtstierarzt.
Aber nicht nur an die Tiere im Haus muss gedacht werden. Auch weide Tiere sollten die Silvesternacht nicht draußen verbringen, sondern im Stall. Insbesondere bei Pferden und jungen Rindern
besteht die Gefahr, dass sie in Panik geraten und ausbrechen.
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