Groß und schlank oder klein und mollig - das ist jetzt die Frage

Weihnachtsbäume in jeder Fasson

Röttgen/Ückesdorf. Weihnachten kann kommen, denn Kurt Müller und Klaus Janßen sind auch schon da, und zwar mit ihren Tannenbäumen, die es bis Heiligenabend an der Reichstraße vor der alten Schule und in der Hubertusstrasse an der Hubertuskapelle in Ückesdorf zu kaufen gibt.

 

Weihnachtsbaumexperte Kurt Müller mit Enkel Tobis
Weihnachtsbaumexperte Kurt Müller mit Enkel Tobis

Weihnachten ist sein Genre, ob als Sankt Martin, Nikolaus oder als Weihnachtsbaumverkäufer, der Ur-Röttgener Kurt Müller packt´s an. Seit dem 10.Dezember findet man ihn zwischen den frisch geschlagenen Tannenbäumen aus seiner Baumschule im Raum Ahrweiler. Hier ist für jeden was dabei, ob Rot- oder Blaufichte, Kiefer, Nordmanntanne oder Nobilis als Ballenware oder für in den Christbaumständer. Und die Wünsche der Kunden sind durchaus vielfältig von klein und buschig bis groß und schlank. Aber Kurt Müller sieht seinen Kunden schon an der Nasenspitze an, welcher Baum es sein muss, wie er selber mit einem verschmitzten Lächeln behauptet. "Spätestens beim dritten gezeigten Baum ist der Richtige gefunden", erzählt er. Kein Wunder, schließlich ist der leidenschaftliche Landschaftsgärtner schon seit einer halben Ewigkeit im Geschäft. Mit 18 Jahren hat er die ersten Bäume an Bekannte und Freunde verkauft. "Mit drei Bäumen habe ich angefangen", erinnert er sich, "und dann wurden es immer mehr, heute verkaufe ich mehrere Hundert Bäume und dazu natürlich noch Tannengrün." Neben seiner Arbeit als Landschaftsgärtner und "Tannenbaumverkäufer" frönt der Röttgener noch einer weiteren Leidenschaft: Das Angeln hat es ihm angetan. Und so gibt an am Stand von Kurt Müller nicht nur Weihnachtsbäume, sondern auch selbst geräucherte Forellen aus eigener Zucht.

Sogar gegen die Kälte hat er was im Petto: Glühwein für einen guten Zweck. Gegen eine freiwillige Spende schenken seine Frau und seine Tochter heißen Glühwein aus. Schon seit Jahren wandert der Erlös aus dem Glühweinausschank in die Kinderkrebshilfe der Universität Bonn. "Es sind zwar keine großen Summen, die da zusammen kommen", sagt er, "aber an Weihnachten sollte man auch an andere denken."  Und Kleinvieh macht ja bekanntlich auch Mist.

Insbesondere um die Weihnachtszeit hat Müller viel zu tun.  Aber das ist kein Problem, denn mittlerweile arbeiten drei Generationen im Geschäft mit, Kurt Müller, dessen Frau und seine Tochter, der Schwiegersohn sowie Enkel Tobias. 

Viel zu tun hat auch Klaus Janßen aus Ückesdorf. Hier ist er Herr über die Weihnachtsbäume. Auf seinem Hof in der Hubertusstraße 18 gibt es von der Nordmanntanne bis hin zur Kiefer ebenfalls alles  - nur schmücken muss man noch selbst. Durch das große Hoftor gelangt der Kunde in den weihnachtlich geschmückten und ausgeleuchteten Innenhof, in dem sich die Bäume in Reih und Glied präsentieren. Während Klaus Janßen seinen Kunden die Bäume zeigt, den Stamm für den Christbaumständer zurechtstutzt und die Tannen für den Transport fertig macht, sorgt seine Frau Marianne mit Tee und Gebäck für Wohlfühlatmosphäre.

Verkaufsschlager sei nach wie vor die Nordmanntanne. "Circa 90 Prozent der verkauften Bäume sind Nordmanntannen, gefolgt von Nobilis , Blaufichte und Kiefer", erklärt Janßen. Ein Trend, der seit Jahren ungebrochen ist. Im Vergleich zum Vorjahr sind auch die Preise stabil gebleiben mit 18 bis 20 Euro je laufenden Meter.

Der Baumverkauf in Ückesdorf startet jährlich am ersten Advent und endet zwischen 13.00 und 14.00 Uhr an Heiligabend.

 

Auf dem Hof der Familie Janßen-Schöneseiffen kann man bereits seit 30 Jahren Weihnachtsbäume erstehen. Schwiegervater Johannes Schöneseiffen, einst Gemüsebauer in Ückesdorf, machte damals aus "der Not eine Tugend" und pflanzte Tannenbäume auf kleinen, schwierig zu bewirtschaftenden Anbauflächen. Mit einer Handvoll Bäumen startete er ins Weihnachtsbaumbusiness. Schwiegersohn Klaus Janßen, der Hauptberuflich Bankkaufmann ist, begeisterte sich von Beginn an so für die Kultivierung der Nadelbäume, dass er diesen Geschäftszweig nach dem Tod des Schwiegervaters übernahm und bis heute ausbaute. "Die Arbeit draußen und der Kontakt mit den Kunden macht so einen Spaß, dass ich jedes Jahr vor Weihnachten zwei Wochen meines Urlaubs opfere, um mich voll und ganz dem Beschaffen und Verkauf der Edeltannen zu widmen", verrät er. Einige der Bäume stammen aus eigener Kultur im Raum Ahrweiler, andere kauft er aus der Grafschaft und dem Sauerland zu. Klaus Janßens Tannenbaum-Euphorie hat auch vor seinem Sohn Johannes nicht Halt gemacht. Der 19-jährige tritt in die Fußstapfen seines Großvaters und Vaters und hilft mit großer Begeisterung, wann immer seine Ausbildung es zulässt. Beide wollen das Geschäft als zweites Standbein weiter ausbauen und träumen schon von wachsenden Kulturflächen einem und eigenen Traktor.

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