Andheri-Basar in Ückesdorf und Röttgen

Erlöse für den Bau von Solar- und Biogasanlagen eröffnen neue Lebensqualität

Ückesdorf/Röttgen. In bewährter Tradition finden auch in diesem Jahr die Andheri-Basare statt. Der Ückesdorfer Basar macht, wie immer, den Anfang. Am 22. und 23. November lädt er in der Zeit von 14.00 bis 18.00 Uhr in der Aula des CvO zum Stöbern und Verweilen ein. Der Röttgener Andheri-Basar öffnet seine Pforten am darauf folgenden ersten Adventswochenende, den 29. und 30. November im Gemeindesaal der evangelischen Kirche ebenfalls in der Zeit von 14.00 bis 18.00 Uhr. Die Erlöse dienen -wie auch schon im letzten Jahr- zum Bau von Solar- und Biogasanlagen in Bangladesch. Darüber hinaus sollen die dortigen Haushalte an die Folgen des Klimawandels angepasst werden, so dass existentielle Bedrohungen durch Überschwemmungen minimiert bzw. von vornherein ausgeschlossen werden können.

Auf den Basaren in Ückesdorf und Röttgen erwartet die Besucher eine bunte Mischung aus Nostalgischem und Kuriosem am Stand für antiken-Trödel. Beliebte Dekoartikel aus Holz, Patchworkarbeiten, Strick-Accessoires und  handgearbeiteter Schmuck sind hier ebenfalls zu haben. Für  Leckermäuler hält der Stand mit hausgemachten Marmeladen, selbstgebackenen Plätzchen, süßem Honigkuchen, feinen Chutneys und Likören sowie weiteren Schlemmereien ein reichliches Angebot bereit.  Am Verkaufsstand der Andheri-Hilfe können die Besucher Arbeiten aus Indien bewundern und erstehen. Auch die fünften Klassen des Carl-von-Ossietzky-Gymnasiums bieten wieder einen Mix aus selbstgemachten Bastelarbeiten an -von nützlich bis dekorativ, . Nicht links liegen lassen sollten Schnäppchenjäger den Stand der Kleiderstube Röttgen, die feine Second-Hand-Mode für Kinder und Erwachse im Repertoire hat. Der Büchermarkt bietet reichlich Futter für  junge und alte Leseratten. Aber auch die anderen müssen nicht hungrig nach Hause gehen:  in der in der Cafetria können die Besucher in aller Gemütlichkeit Kaffee trinken und allerlei selbstgebackenen Kuchen sowie Waffeln für den guten Zweck essen oder mit nach Hause nehmen. 

Er freut sich über jeden Euro, der in seinem Dorf ankommt
Er freut sich über jeden Euro, der in seinem Dorf ankommt

Solar- und Biogasanlagen für Mensch und Umwelt

In diesem Jahr unterstützen die Erlöse aus den Andheri-Basaren den Bau von Solar- und Biogasanlagen in Bangladesch.  Genau genommen in 108 Inseldörfern im südwestlich von Dhaka gelegenen Faridpur-District. Bei diesem Gebiet handelt es sich um Schwemmlandinseln (Chars) im Gangesdelta. Die Menschen hier leben unter ärmsten Verhältnissen. Fernab der städtischen Zivilisation ist vielen der Zugang zu Energie verwehrt. Zum Kochen wird hauptsächlich getrockneter Kuhdung, Blätter und Holz verwendet, das von den Frauen in mehrstündiger mühsamer Arbeit gesammelt wird.  Gleichzeitig wird damit auf verheerende Weise in das empfindliche Ökosystem eingegriffen: die spärliche Vegetation schrumpft mit dem Abholzen von Bäumen und Buschwerk und verschärft das Problem von Überschwemmungen und Flusserosionen weiter. Zudem sind die Frauen und Kinder bei der Zubereitung ihrer Mahlzeiten täglich dem beißenden Qualm der Feuerstellen ausgesetzt. Für die Beleuchtung wird Kerosin eingesetzt. Das aber ist teuer und gesundheitsschädigend. 


Die Partnerorganisation der Andheri-Hilfe Arma Kaj Kory (AKK) arbeitet seit Januar 2012 mit 4360 Haushalten auf den Inseln zum Thema Klimaschutz und -anpassung. Eine Maßnahme ist der Bau von Biogasanlagen. Die Grundüberlegung dabei ist simpel: aus den Fäkalien der Kühe soll in kleinen Biogasanlagen Energie gewonnen werden. Getreu dem Grundkonzept der Andheri-Hilfe "Hilfe zur Selbsthilfe" errichten die Menschen unter sachkundiger Anleitung ihre Biogasanlage in Eigenarbeit und erlernen so gleichzeitig das Verständnis für deren Nutzung. Die Exkremente gelangen über ein Rohr in die Biogasanlagen, die während des Verfaulungsprozesses entstehenden Gase werden über ein schmales Rohr in die Küche zu einem simplen Gasherd geführt. So können die Frauen schnell und einfach in rauchfreier Umgebung kochen.


Klimawandel und Energiewende in Bangladesch

Mit dem Bau von 700 Solaranlagen, die eine umwelt- und gesundheitsfreundliche Alternative zu den Kerosinlampen sind, und mit 300 Biogasanlagen für 1400 bzw. 1600 Haushalte soll die dringend notwendige Energiewende eingeleitet und das alltägliche Leben der Menschen erleichtert werden. Mit diesen Maßnahmen kann der jährliche CO2-Ausstoß um circa 6000 Tonnen reduziert werden.

Darüber hinaus leistet das Projekt in Bangladesch Aufklärungsarbeit über die Begleiterscheinungen des Klimawandels. Um die verheerenden Folgen von Überschwemmungen in den Gebieten zu verhindern, wurden Wohnhütten, Marktläden und Viehplätze höher gelegt -auf ein durchschnittliches Gesamtniveau von 2,74 Meter. Zum Vergleich: Bei den "Jahrhundertfluten" der letzten 13 Jahre in Bangladesch stieg das Wasser nicht über 2,10 Meter.


Alle Maßnahmen sind so konzipiert, dass sie auch langfristig von der heimischen Bevölkerung in Eigenregie fortgeführt und Instand gehalten werden können. Das Projekt wird u.a. vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung mitfinanziert und soll Ende Dezember 2015 abgeschlossen sein. 

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Andheri-Basar Ückesdorf
22. und 23.November 2014
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Andheri-Basar Röttgen
29. und 30. November 2014
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Andheri-Basar Röttgen
29. und 30. November 2014
Faltblatt Andheri3.11.14.pdf
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Kommentare: 1
  • #1

    Eckehart Meyer (Donnerstag, 27 November 2014 19:07)

    dieser Basar ist zudem auch ein wunderbarer Treffpunkt für die Ortsansässigen, die sich zwar kennen,aber
    meist sich nur im Vorbeifahren der Autos oder im Bus Grüße austauschen. So wird Nachbarschaft im guten Sinne hergestellt.