Festausschuss stellte erneut buntes Programm auf die Beine
Röttgen. Auf Röttgens Festwiese ist es wieder ruhig geworden. Die Karussells und Buden sind verschwunden und auch das Festzelt steht nicht mehr. Was bleibt ist die Erinnerung an vier Tage, die der Festausschuss Röttgen mit einem abwechslungsreichen Programm für Groß und Klein gespickt hatte.
Was bleibt sind auch die Einnahmen und Spenden, die die Kirmes alljährlich in die Kasse des Festausschusses Röttgen schwemmt. Mehr noch als den Festausschuss dürfte das die Röttgener und Ückesdorfer selbst freuen. Denn sämtliche Gewinne werden für den Ort „recycelt“. So freut sich Frank Edelmann, zweiter Vorsitzender des Festausschusses, sehr, dass so viele Bürger, trotz des hartnäckigen Regens, den Weg ins Festzelt gefunden haben. „Die Röttgener Kirmes ist eine unserer Haupteinnahmequellen. Mit jedem Euro, der nach Abzug aller Kosten übrig ist, finanzieren wir all unsere anderen Aktionen wie z.B. den Martinszug, den Karnevalsumzug, Veranstaltungen für unsere ortsansässigen Senioren, den Kinderkarneval und vieles mehr“, erklärt er. Soziales Engagement innerhalb der Gemeinde und Brauchtumspflege liegen dem Verein sehr am Herzen. Und so stemmen die Mitglieder jedes Jahr auf´s Neue auch eine derart große Veranstaltung wie die Kirmes. Helfende Hände für den Auf-und Abbau, am Ausschank, an den Reibekuchen- und Pommes-Ständen sowie beim Kuchenbuffet gab es genug. So waren über die vier Kirmestage rund 200 freiwillige Helfer und Helferinnen im Einsatz. Die seien in Röttgen auch gar nicht schwer zu finden, sagt Edelmann stolz und ist dankbar für so viel Unterstützung. Kopfzerbrechen macht ihm etwas Anderes: „Die Bereitschaft der Leute, sich dauerhaft im Verein zu engagieren sinkt mehr und mehr. Dabei werden sie für die Planung, Vorbereitung und den Erhalt unserer zahlreichen Aktivitäten im Ort doch so dringend gebraucht“, sagt er. Nichtsdestotrotz hatte das Team des Festausschusses, auch in diesem Jahr, Ablauf und Organisation der Kirmes fest im Griff.
Nach geglücktem Fassanstich durch Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch, nahm das Volksfest bei Livemusik und reichlich Speis und Trank am Freitagabend Fahrt auf. Und das unter dreistündiger Beobachtung des Zachaies. Ein Novum, wie Frank Edelmann verrät: „Normalerweise ist der Zachaies spätestens nach 15 Minuten entführt.“
Ein Highlight war die offizielle Vorstellung des Kinderprinzenpaares der Session 2014/15 durch den Ehrenvorsitzenden des Festausschusses Gustav Hecker. Benedikt Spyra und Xenia Zimmermann, beide neun Jahre alt und Schüler der Schlossbachschule, werden dieses ehrenvolle Amt übernehmen. Schon jetzt freuen sie sich darauf, während ihrer Regentschaft, das Zepter fest in der Hand halten zu dürfen.
Das Kinderfest, das traditionelle Sauerbratenessen sowie der Mittagstisch am Montag für die Kindergartenkinder (mit zünftiger Bratwurst und ordentlich Pommes rot-weiß) sind den Röttgenern und Ückesdorfern genauso lieb gewordene Gewohnheit, wie der Seniorenkaffee mitsamt dem Auftritt der Prinzengarde Weiß-Rot. Letztere brachten mit ihren Darbietungen nochmal richtig Schwung ins Zelt. Während die Kleineren im Indianerkostüm eine Choreographie zur Titelmusik von Karl May vorführten und die Größeren in kunterbunten Strumpfhosen und schwingenden Taftröckchen die Beine in die Luft warfen, um am Ende gekonnt im Spagat zu landen, wippte so mancher Fuß der Seniorenmaiköniginnen mit. Das blieb auch dem ersten Vorsitzenden der Prinzengarde, Willi Juchem, nicht verborgen. Seine Aufforderung ebenfalls ein Tänzchen auf der Bühne zu wagen, lehnten die Maiköniginnen für dieses Jahr jedoch ab, versprachen aber bis zur nächsten Kirmes zu üben.
Wie immer musste zum Ende des Rummels einer für die Untaten der letzten Zeit büßen. So löste der Festausschuss den Zachaies bei dessen Entführen, dem Sportverein Rot-Weiß Röttgen, ein und übergab ihn dem hohen Gericht. Staatsanwalt Willi Juchem brachte auch gleich drei Anklagepunkte vor:
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Der Zachaies sei für das schlechte Kirmeswetter und den damit verbundenen schmutzigen Schuhen der Besucher verantwortlich
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Mit der Bebauung der Röttgener Heide, sei der Angeklagte für ein überfülltes Festzelt verantwortlich und zwinge den Festausschuss zur Finanzierung eines größeren Zeltes
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Habe sich der Angeklagte des Ausbaus der Bushaltestellen und der damit verbundenen Staus auf der Reichsstraße schuldig gemacht
Da Verteidiger David Sonntag keine stichhaltigen Gegenargumente vorbringen konnte, verurteilte der vorsitzende Richter Stefan Zimmermann den Angeklagten zum Tod durch Verbrennen.
Die Jugendfeuerwehr vollstreckte das Urteil unter den Augen zahlreicher Besucher und des hohen Gerichts auf dem Herzogsfreudenweg.
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