Röttgen, Ückesdorf. Am Donnerstag taten viele Kinder einen weiteren großen Schritt auf ihrem Lebensweg. Der Tag der Einschulung in die Grundschule oder auch auf eine weiterführende Schule ist wohl einer der einschneidensten Erlebnisse, sowohl für die Kinder und auch für ihre Eltern. Mit diesem Tag wird klar: die Jungen verlassen das heimische Nest und begeben sich auf eigene Wege. Dabei prasselt viel Neues auf die Schulneulinge ein: ein Gewirr aus nie gehörten Namen, fremde Gesichter, neue Lehrer, neue Schulfächer, der Geruch von Kreide und funkelnagelneuen Schulmäppchen. In diesem Jahr ist das aber längst nicht Alles, denn auch Schlossbachschule und CVO gehen neue Wege.
Fünftklässler starten mit neuer Sprachausrichtung
Um 8:00 Uhr nahm das CVO-Gymnasium mit einem feierlichen ökumenischen Gottesdienst 90 neue Schüler und Schülerinnen in die Schulgemeinschaft auf. Pater Klein begrüßte die Anwesenden auf Spanisch: „En el nombre del Padre, del Hijo y del Espíritu Santo“ und wiederholte den Segen dann doch noch in Deutsch. Mit den Worten: “Das kommt ihnen vielleicht spanisch vor”, kündigte er auch zugleich eine Neuerung am CVO an. In diesem Jahr wird dort erstmalig Spanisch als zusätzliche Wahlsprache neben Englisch für alle Fünftklässler angeboten. Damit bekleidet das Ückesdorfer Gymnasium eine Vorreiterstellung unter Bonns höheren Schulen, was einen regelrechtenen run auf die Schule zur Folge hatte. Viele interessierte Schüler mussten in diesem Jahr abgewiesen werden. Um Latein muss an der Schule aber nicht gefürchtet werden. Ab dem sechsten Schuljahr haben interessierte Schüler die Möglichkeit, Latein oder Französisch als zweite Fremdsprache zu wählen. Die moderne Sprachausrichtung in der Unterstufe ist das Ergebnis gemeinsamer Bestrebungen von Lehrern, Eltern und Schülern.
“Wir beginnen gemeinsam”, war auch das Motto des Einführungsgottesdienstes. Pfarrer Jörg Zimmermann ermutigte in seiner Predigt alle Anwesenden schulische und persönliche Herausforderungen, positiv anzunehmen und gemeinsam zu meistern.
Buntes Programm mit kleiner sympathischer Panne
In der Aula des CVO wurden die neuen Fünftklässler dann mit einem bunten Unterhaltungsprogramm willkommen geheißen. Traditionell bergrüßen die Schüler und Schülerinnen der sechsten Klassen die Neuankömmlinge mit dem Fünfer-Lied. Die Sieger der diesjährigen Talentshow der Schule, das Geschwistertrio Bitter (Felix, Sonja Maria und Lena), beeindruckten die Zuschauer einmal mehr mit ihrer Akrobatiknummer. Ein Defekt der Musikanlage sorgte dafür, dass , die musikalische Begleitung diesmal nicht vom Band kam, sondern live vom Klavier. Herr Grünther sprang kurzerhand in die Bresche und vertonte das Bühnengeschehen in einer gekonnten Improvisation, was mit einem Extraapplaus honoriert wurde. Mucksmäuschenstill war es, als Hannah Bulian ihre Harfe erklingen ließ. Für Trubel auf der Bühne sorgte die Theater-AG der Schule mit ihrem Stück “Die Geisterkonferenz”. Eine Konferenz, in der sich die Gespenster auf keinen neuen Vorsitzenden einigen können und zudem erkennen, dass sie genug vom Umherspuken haben. So reichen sie am Ende den “Geister-Staffelstab” an die Fünftklässler weiter. Schließlich bietet die Schule noch andere Betätigungsfelder, denen man sich mit fortschreitenden Schuljahren widmen könne, so das Fazit der Konferenz.
Allererster Schultag startet mit feierlichem Gottesdienst
Etwas länger schlafen durften die Erstklässler. Für sie läuteten die Kirchenglocken um 10:00 Uhr. In Scharen strömten die Schulneulinge in Begleitung ihrer Eltern, Großeltern, Onkeln und Tanten in die katholische Kirche. Auf dem Weg dorthin trugen viele Eltern die süße Last der Schultüten (was sie übrigens sehr jung wirken ließ).
Im Gottesdienst ermunterten Pastoralreferentin Ruth Efferz und Pfarrer Jörg Zimmermann die Kinder, den Riesenschritt vom behüteten Kindergarten ins Schulleben furchtlos und im Vertrauen auf Lehrer, Eltern, ihre eigenen Fähigkeiten und nicht zuletzt auch im Vertrauen auf Gott zu gehen und eine starke Gemeinschaft zu bilden.
Mehr I-Dötzchen als je zuvor in der Schlossbachschule
Groß jedenfalls ist die Gemeinschaft schon jetzt. Mit 86 Erstklässlern wird die Schloßbachschule in diesem Jahr vierzügig. “Dank der sehr engagierten Arbeit der Schulpflegschaft, vieler Eltern und ortsansässiger Politiker konnten wir ein viertes 1. Schuljahr einrichten. Aufgrund des anstehenden Neubaugebietes und des Strukturwandels im Ort ist das sicherlich eine gute Grundlage für alle Beteiligten”, sagt Schulleiterin Jutta Schmitt-Kipper. Mit einer durchschnittlichen Klassengröße von 22 Schülern sind die Lernbedingungen wohl mehr als gut.
Abschied und Neubeginn ganz dicht beieinander
Der Weg von katholischer Kirche bis zur Schlossbachschule führte die Erstklässler gemeinsam mit ihren Klassenlehrerinnen durch ein Spalier aus Kindergarten- und Schulkindern der zweiten Klasse der Schlossbachschule. Erste winkten mit bunten Tüchern, um sich endgültig von ihren Großen zu verabschieden. Letztere freuten sich nun nicht mehr die Kleinsten zu sein und empfingen die Neuen mit dem Schullied, zu dem sie eifrig ihre Schlossbachschulen-Fähnchen schwenkten. Während die Klassenlehrerinnen ihren Neuzugängen die Klassenräume zeigten und auf die kommenden Tage einstimmten, hatten Eltern und Angehörige die Gelegenheit, sich bei Kaffee und einem reichhaltigen Buffet zu stärken und erste Kontakte zu knüpfen.
Allen Schülern auf ihren Weg durch die Schuljahre: toi, toi, toi!
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